Ein Holunderstrauch ist anspruchslos in der Pflege und belohnt zuverlässig mit einer Fülle an leckeren Früchten. Reich an Vitaminen sind Holunderbeeren eine gesunde Köstlichkeit, die für die Bekömmlichkeit vor dem Verzehr erst erhitzt werden müssen. Wer die Erntemenge steigern möchte, muss nicht unbedingt eine neue Pflanze kaufen. Vielmehr lässt sich Holunder unkompliziert durch Stecklinge vermehren.
Stecklinge oder Steckholz
Sowohl ein Stecklinge als auch ein Steckholz sind abgeschnittene Teile einer kräftigen, größeren Holunderpflanze. Sie unterscheiden sich jedoch in Wuchs, optimalem Zeitpunkt des Schnitts und Details der Pflanzung. Allerdings lässt sich über beide Methoden eine neue Holunderpflanze ziehen. Da er im Erbgut identisch ist dem der Mutterpflanze ist, wird er ihr an einem geeigneten Standort in Wuchs und Ertrag gleichen.
Vermehrung durch Stecklinge
Der frühe Sommer ist der richtige Zeitpunkt, um Stecklinge für die Vermehrung des Holunders zu gewinnen. Schneiden Sie hierfür ein circa 10 cm langes Stück von einem jungen Trieb ab. Blüten können von diesem Steckling entfernt werden. Wichtig ist, dass an der Spitze des gewählten Triebes ein Blattpaar stehen bleibt. Auch die restlichen Blätter können abgeschnitten werden.
Anzuchtgefäße und ein besonderes Substrat sind nicht zwingend notwendig. Auch gewöhnliche Gartenerde ist für den Steckling geeignet. Pflanzen Sie ihn mindestens 2 cm tief ein und achten Sie auf eine gleichbleibende Feuchtigkeit der Erde. Als Standort empfiehlt sich ein heller Platz ohne direkte Sonneneinstrahlung, da Stecklinge Trockenheit gegenüber empfindlich sind. Bilden die Stecklinge Wurzeln und wachsen kräftig an, können sie im Herbst an ihrem dauerhaften Standort eingepflanzt werden.
Vermehrung durch Steckholz
Im Gegensatz zum Steckling sollte ein Steckholz im Winter geschnitten werden. Vermeiden Sie bei der Auswahl einer geeigneten Stelle sowohl die Triebspitzen als auch mehrjährige Zweige. Eine Länge von 20 cm ist ausreichend. Ein Steckholz kann direkt an dem vorgesehen Platz im Garten eingepflanzt werden. Stecken Sie hierfür das gesamte Holz in die Erde, nur 3 Zentimeter des oberen Abschnitts sollten noch sichtbar sein. Eine konstante Wasserversorgung und ein geeigneter Kälteschutz müssen dem Steckholz an seinem neuen Standort durch den Winter helfen. Ist dies nicht möglich, sollte die Anzucht in einem Gefäß erfolgen. Die jungen Pflanzen können im folgenden Frühjahr umgesetzt werden.
Damit ein Steckholz neue Wurzeln bildet, kann an der unteren Schnittstelle die Rinde in einem ca. 1 Zentimeter breiten Streifen entfernt werden. Achten Sie hierbei auf ein scharfes und sauberes Schnittwerkzeug.
Expertentipp
Feuchtigkeit ist unerlässlich für das Anwachsen von Stecklingen. Praktische Helfer hierfür sind Folien, die verdunstendes Wasser zurückhalten. Damit diese Feuchtigkeit nicht zu Schimmelbildung führt, muss alle zwei Tage ein Luftaustausch erfolgen. Gießen entfällt durch diesen Trick nicht vollständig, ist aber wesentlich sparsamer nötig.
Häufig gestellte Fragen
Kann Holunder durch Samen vermehrt werden?
Auch die Samen in den reifen Holunderbeeren können zur Vermehrung genutzt werden. Diese Methode ist allerdings deutlich schwieriger als die Verwendung von Stecklingen oder Steckhölzern. Dementsprechend seltener werden die Bemühungen mit Erfolg belohnt. Zu beachten ist außerdem, dass neue Pflanzen, die aus Samen gezogen wurden, nicht mit dem Erbgut der Mutterpflanze identisch sind. Sie können sich daher im Wuchs erheblich von dem des ursprünglichen Holunders unterscheiden.
Ist Holunder winterhart?
Ein gesunder Holunderstrauch oder Holunderbaum benötigt keinen zusätzlichen Schutz gegen Frost. Nur bei jungen Pflanzen sollte mit Reisig, Stroh oder ein geeignetes Vlies nachgeholfen werden. Ansonsten droht das Wachstum des kleinen Holunders nachhaltig gestört zu werden und auch ein Absterben der Pflanze ist möglich.
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