Beim Anbau von Tomaten ist Schimmel ein lästiges, jedoch leider sehr häufig auftretendes Phänomen. Tomaten bieten Schimmelsporen während der gesamten Kulturzeit, von der Aussaat bis zur Ernte, einen idealen Nährboden. Wie man Schimmel vorbeugt und bekämpft, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Vermeidung von Schimmel während der Anzucht
Tomaten gedeihen in feuchter Umgebung und bei konstanten Temperaturen zwischen 20 und 24 Grad Celsius hervorragend. Diese Bedingungen sind jedoch auch für Schimmelpilze ideal. Beachtet man bereits bei der Aussaat einige Punkte, kann Schimmel an Tomatenpflanzen dennoch effektiv vorbeugt werden.
Es ist empfehlenswert, das Anzuchtsubstrat im Ofen für 20 bis 30 Minuten bei einer Temperatur von 180 Grad Celsius zu sterilisieren. Alle Anzuchtgefäße sollten gründlich mit heißem Wasser ausgewaschen werden, um bereits vorhandene Schimmelsporen zu entfernen. Wer für Tomaten ein Mini-Gewächshaus verwendet, sollte es täglich für einige Minuten öffnen, sodass feuchte Luft entweichen kann. Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zur Ausbreitung von Schimmel, müssen die befallenen Sämlinge entfernt werden.
Vermeidung von Schimmel während der Wachstumsphase
Während des Wachstums sollte man stets wachsam bleiben und Tomatenpflanzen gut im Blick behalten, um bei Schimmelbefall sofort handeln zu können. Damit es nicht zu einem Befall kommt, ist es wichtig, die Blätter und bereits vorhandene Früchte beim Bewässern trocken zu halten. Seitentriebe sollten frühzeitig entfernt werden. Stäbe, die zur Stabilisierung der Pflanzen in den Boden gesteckt werden, müssen mindestens einmal pro Jahr desinfiziert werden.
Grauschimmel

Grauschimmel zählt zu den häufigsten Schimmelarten an Tomaten. Typisch sind grau-grüne Flecken, die auf allen Pflanzenteilen auftreten und innerhalb kürzester Zeit zu einem Schimmelpilzrasen zusammenwachsen. Letztlich wird die Nährstoff- und Wasserversorgung der Pflanzen unterbrochen und sie sterben ab. Bei einem Befall mit Grauschimmel müssen alle betroffenen Pflanzenteile abgeschnitten und entsorgt werden.
Um dem vorzubeugen, sollte man darauf achten, dass die Pflanzen an einem trockenen und ausreichend belüfteten Ort stehen. Weiterhin sollte Grünschnitt niemals auf der Erde liegen bleiben, da sich Schimmelsporen dort sehr schnell einnisten. Wer Tomaten besser schützen möchte, kann die Stängel und die Blätter regelmäßig mit Urgesteinsmehl bestreuen.
Echter Mehltau

Bei Echtem Mehltau handelt es sich um einen weißen, mehligen Schimmelbelag auf den Blättern und den Trieben. Bleiben Gegenmaßnahmen aus, werden zuerst die Blätter welk und fallen ab. Anschließend faulen die Früchte.
Um das zu vermeiden, müssen infizierte Pflanzenteile umgehend entfernt werden. Danach empfiehlt sich eine wiederholte Behandlung mit einer Milch-Wasser-Lösung im Abstand von zwei bis drei Tagen. Für eine zusätzliche Stärkung kann man Tomaten regelmäßig mit Schachtelhalmbrühe versorgen. Bei der Wahl des Düngemittels sollten Hobbygärtner mit Bedacht vorgehen, da stickstoffbetonte Produkte das Risiko für Echten Mehltau erhöhen.
Expertentipp
Es ist empfehlenswert, Tomatensamen vor der Aussaat in Kamillentee einzuweichen, da dies mehrere Vorteile bietet. Durch das Einweichen in Kamillentee wird die Keimung beschleunigt und das Risiko von Schimmelbildung vor und während der Keimung wird dank der antibakteriellen und fungiziden Wirkung der Kamille reduziert. Zudem profitieren Hobbygärtner von einer höheren Erfolgsquote bei der Aussaat. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, sollten die Tomatensamen für sechs bis acht Stunden in handwarmem Kamillentee eingeweicht und anschließend sofort ausgesät werden.
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