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Unkraut, Moos & Schimmel

Was ist Giersch und für was ist es gut?

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Was ist Giersch und für was ist es gut

Giersch kommt wohl in den allermeisten Gärten vor und wird in der Regel als unnötiges Unkraut bezeichnet. Doch damit tut man der Pflanze Unrecht, denn in der Küche und in der Naturheilkunde findet der Giersch durchaus eine lohnende Verwendung und große Beachtung.

Beschreibung der Pflanze

Der Giersch gehört zur Familie der Doldenblütler. Die dreikantigen und unbehaarten Stängel mit den dreigeteilten Blättern werden zu einer krautigen Pflanze, die etwa 30 bis 100 Zentimeter hoch wird. Der Giersch wuchert schnell und bildet dabei Triebe unter der Erde aus. Ab Juni bilden sich weiße Blüten in Form einer Doppeldolde. Bevorzugt werden vom Giersch nährstoffreiche und frische Böden. So wächst er gerne in Gräben, am Rand von Fluss- und Bachläufen, unter Gehölzen im Halbschatten oder in feuchten Gebüschen.

Giersch im Ziergarten

Giersch im Ziergarten


Jeder Hobbygärtner hatte sicherlich schon mit Giersch zu tun. Er wuchert durch den hübsch angelegten Ziergarten und ist einfach nur ein lästiges Unkraut. Den Kampf um seine Vernichtung gewinnt der Giersch immer. Reißt man ihn auch immer wieder, sogar mit Wurzeln, aus, bleiben doch die unterirdischen Triebe bestehen und bilden wieder neue Pflanzen. Mit etwas Geduld und wenn man ihn über Jahre regelmäßig entfernt, kann es sein, dass er schwach wird und abstirbt. Kartoffelpflanzen in der Nähe tragen auch zur Schwächung bei. Sie wachsen schneller als der Giersch und nehmen ihm Licht und Nährstoffe weg. Entweder integriert man also den Giersch, mit der hübschen, weißen Blüte, in seinen Ziergarten oder informiert sich über andere Verwendungsformen der Pflanze.

Giersch in Küche und Naturheilkunde

Giersch in Küche und Naturheilkunde
Außer Unkraut ist der Giersch auch ein sehr leckeres Wildgemüse. 100 Gramm seiner jungen, grünen Blätter enthalten:

  • 200 mg Vitamin C
  • 100 mg Kalzium
  • 5 mg Karotin
  • 5 mg Magnesium
  • 3 mg Eisen
  • 2 mg Kupfer

Die Stiele sollten entfernt werden, denn sie sind bitter und zäh. Die Blätter dagegen können im rohen oder gekochten Zustand verwendet werden. Geschmacklich erinnert das rohe Blatt an Petersilie mit einem Mango-Aroma. Das gekochte Gemüse ähnelt dem Spinat. Die jungen Blätter, im rohen Zustand, nimmt man auch gerne als Beigabe für verschiedene Aufstriche oder Suppen. Ältere Blätter eignen sich eher für Tee oder zum Kochen und Dünsten. Nach der Blütezeit sind die Blätter kräftiger im Geschmack und wirken leicht abführend. Somit gelingt hier jetzt der Übergang zur Naturheilkunde.

Folgende Eigenschaften sagt man dem Giersch nach:

  • abführend
  • antirheumatisch
  • beruhigend
  • entwässernd
  • entzündungshemmend
  • harnsäurelösend
  • harntreibend
  • verdauungsanregend

Zum Einsatz kommt er bei folgenden Erkrankungen:

  • Blasenentzündung
  • Durchfall
  • Gicht
  • Hämorrhoiden
  • Ischias
  • Rheuma
  • Skorbut
  • Übergewicht
  • Verdauungsschwäche
  • Wunden

Für die Behandlung mit Giersch wird gerne Tee verwendet, wobei die Blätter mit heißem Wasser übergossen werden und dann zehn Minuten ziehen sollten. Mit diesem Teewasser können auch Umschläge, für die äußere Anwendung, gemacht werden.

Auch als Badezusatz werden die Blätter gerne verwendet. Dazu werden 500 Gramm der Blätter mit Wasser bedeckt, aufgekocht, fünfzehn Minuten ziehen gelassen und dann dem Badewasser zugefügt.

Achtung Verwechslungsgefahr

Während Sellerie, Petersilie, Wiesenkerbel und Wiesenkümmel zur Familie des Giersch gehören gibt es leider auch giftige Artgenossen. Dazu gehört vor allem der Schierling. Vom Gefleckten Schierling unterscheidet sich der Giersch allerdings im Geruch und in der Farbe der Stängel. Während der Giersch nach Möhre und Petersilie riecht, stinkt der Schierling eher wie Mäuseurin. Seine Stängel weisen rote bis braune Flecken auf. Der Wasserschierling unterscheidet sich vom Giersch durch seine knollenartige Wurzel.

Expertentipp

Aus dem Giersch kann ein natürliches Düngemittel hergestellt werden, welches sich besonders gut für Kartoffeln, Gurken, Tomaten, Paprika oder auch Kürbisse eignet. Dazu wird etwa ein Kilogramm älterer Blätter verwendet, die in einem Behälter, der nicht aus Metall sein sollte, mit zehn Litern Regenwasser übergossen wird. Der Behälter sollte dann mit einem Tuch oder Moskitonetz abgedeckt werden. Die Mixtur wird einmal am Tag umgerührt und wenn keine Bläschen mehr zu sehen sind, ist der Dünger fertig. Das Ganze kann etwa fünf bis zehn Tage dauern. Jetzt kann die Flüssigkeit in verschließbare Kanister umgefüllt werden, nachdem die Überreste der Blätter herausgefiltert wurden. Diese können wiederum auf dem Komposthaufen die Reifung unterstützen.

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© pixabay.com/Hans

Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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