Schachtelhalme gibt es seit 400 Millionen Jahren. Damit gehören sie zu den ältesten Pflanzen unserer Erde. Da Schachtelhalm in der Naturheilkunde verwendet wird und in Futterheu vorkommen kann, ist es wichtig zu wissen, welche Arten für Mensch und Tier giftig sind und wie man sie unterscheiden kann.
Welcher Schachtelhalm ist giftig?
Acker-Schachtelhalm wird beim Menschen meist innerlich in Form von Tee angewendet, was es umso wichtiger macht, ihn vom giftigen Sumpfschachtelhalm zu unterscheiden. Acker-Schachtelhalm kann mit seiner enthaltenen Kieselsäure bei rheumatischen Beschwerden, Gicht, aber auch als Blutreinigungsmittel und zur Stärkung der Harnwege eingesetzt werden. Äußerlich findet er beispielsweise bei Wundheilungsstörungen Anwendung. Sumpf-Schachtelhalm hingegen enthält die Alkaloide Palustrin (Equisetin) und Palustridin. Palustrin ist zytotoxisch und kann bei versehentlichem Verzehr Vergiftungserscheinungen hervorrufen.
Für wen ist Schachtelhalm giftig?
Beim Menschen wird nur Acker-Schachtelhalm angewendet, weil Sumpf-Schachtelhalm schwach giftig ist. Selbst nach dem Trocknen bleiben die Giftstoffe erhalten. Menschen haben außer Beschwerden im Magen-Darm-Trakt durch Schachtelhalm nicht viel zu befürchten. Kühe, Pferde, Rinder, Schafe und Ziegen dagegen kann eine Vergiftung mit Schachtelhalm jeder Art ernsthaft gefährden. Ist beispielsweise über mehrere Wochen mehr als 20 % Acker-Schachtelhalm im gefütterten Heu enthalten, kommt es zu Vergiftungen, die sich je nach Tierart unterschiedlich äußern. Dieselbe Menge Sumpf-Schachtelhalm ist über die Gabe von einem Monat tödlich. Bleibt der Anteil an Schachtelhalm im Futter unter 20 %, ist die Menge unbedenklich für Tiere.
Symptome einer Schachtelhalm-Vergiftung
Pferde bekommen die sogenannte Taumelkrankheit durch Vergiftung mit Schachtelhalm. Durch das in der Pflanze enthaltene Enzym Thiaminase wird Vitamin B1 in den Körpern aller Weidetiere zerstört, so dass es zu Mineralstoffmangel, Stoffwechselstörungen und in der Folge zu Krämpfen, Lähmungen und Stürzen kommt. Eine starke Vergiftung führt zu Magen-Darmentzündungen, Muskelzittern, Pupillenerweiterung und Erschöpfung bis hin zum Tod. Ist die Vergiftung nur leicht, magert das Tier ab und ist geschwächt. Bei Kühen mindert sich durch eine Schachtelhalm-Vergiftung die Milchleistung.
Schachtelhalm-Arten unterscheiden
Schachtelhalm-Arten lassen sich grob durch ihren Wuchsort unterscheiden, denn Acker-Schachtelhalme wachsen an Bahndämmen, Äckern und Wegen, während der Name des Sumpf-Schachtelhalmes richtig vermuten lässt, dass dieser eher an Ufern, in Sümpfen und auf feuchten Wiesen zu finden ist.
Expertentipp
Um Acker- und Sumpfschachtelhalm standortunabhängig voneinander zu unterscheiden, zieht man am besten die Mittelachse auseinander, um zu sehen, wie die Seitensprossen abstehen. Beim Sumpf-Schachtelhalm sind die Seitensprossen kürzer als der Haupttrieb, während sie beim Ackerschachtelhalm länger als der Haupttrieb sind und wie ein Besen aussehen.
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