Ananas (Ananas comosus) gehören zur Ordnung der Süßgrasartigen (Poales) und zur Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae). Die ursprüngliche Heimat der tropischen Pflanzen ist Mittel- und Südamerika. Mittlerweile werden Ananas vor allem aufgrund ihrer süßen, gesunden und saftigen Früchte weltweit in tropischen Gebieten angebaut.
In unseren Breiten sind sie dank ihrer Blüten zunehmend beliebte Zierpflanzen, die mit etwas Glück Früchte bilden. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie man Ananas vermehrt.
Exotische Blütenstände an palmenartigen Gewächsen
Die Bezeichnung ‘Ananas’ geht auf die indigene Sprache ‘Guaraní’ zurück, die bis heute in Teilen Südamerikas gesprochen wird. Man kann die Bezeichnung, die auf den Blattschopf oberhalb der fleischigen Fruchtstände anspielt, als ‘Schopffrucht’ übersetzen. Der Schopf oberhalb der Früchte ist es, über den Ananas leicht vermehrt werden können.
Die Portugiesen brachten die ersten Ananas um 1500 nach Sankt Helena. Wenig später gelangten die Gewächse nach Spanien und Indien. Am Ende des 16. Jahrhunderts waren Ananas in den meisten tropischen Gebieten der Welt bekannt.
Aus den keulenförmigen, recht kurzen Stämmen wachsen lange, schmale Blätter in Form von Rosetten, die über einem Meter lang werden können. Aus diesen Rosetten entwickeln sich einmal pro Jahr zapfenförmige, rote Blütenstände mit violetten Blüten, aus denen sich später die Früchte entwickeln. Die Hochblätter sind zur Blütezeit rot gefärbt und deutlich zu erkennen.
Vermehrung aus dem Schopf

Für die Vermehrung benötigt man eine mittelreife Frucht, die keiner andauernden Kühlung ausgesetzt war und einen frischen, grünen Schopf besitzt. Drei Viertel der Frucht dürfen abgeschnitten und verzehrt werden. Ananas sind gesund und enthalten neben den Vitaminen A, B und C unter anderem Kalzium, Eisen sowie gesunde Enzyme. Das verbliebene Viertel verbleibt am Blattschopf, da sich die Wurzelanlage darunter befindet.
Das restliche Fruchtfleisch rund um den Strunk wird vorsichtig mit einem scharfen Messer entfernt. Die unteren Blätter des Schopfes werden nach unten gezogen. Die Schnittstelle wird für zwei bis drei Tage vorzugsweise auf einer Heizung getrocknet, sodass sie später nicht fault. Der Blattschopf wird danach in ein Wasserglas gestellt, bis er Wurzeln gebildet hat. Er kann jedoch auch sofort in Anzuchterde gesetzt werden. Die Schnittstelle sollte in diesem Fall mit Holzkohlepulver bestäubt werden, um ein Faulen zu verhindern.
Für die Anzucht einer Ananas eignet sich durchlässiges, nährstoffarmes Substrat, wie Palmenerde oder ein Erde-Sand-Gemisch. Das Pflanzgefäß benötigt Drainagelöcher, um die Bildung von Staunässe zu vermeiden. Um schnell Wurzeln zu bilden, sollte der Topf an einem warmen Standort platziert werden. Ideal sind Temperaturen um 25 Grad Celsius. Eine hohe Luftfeuchte von etwa 60 Prozent ist ebenfalls erforderlich. Eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit kann mit einem Luftbefeuchter oder mit Hilfe eines Mini-Gewächshauses erreicht werden, das regelmäßig gelüftet wird.
Treiben aus dem Schopf neue Blätter, ist er angewachsen. Eine etwaige Folienabdeckung kann zu diesem Zeitpunkt entfernt werden. Ein feucht-warmer Standort ist jedoch weiterhin erforderlich. Badezimmer oder Wintergärten bieten sich als ideale Standorte an. Bis die Pflanze eine Blüte ansetzt, vergeht mindestens ein Jahr, teilweise drei und mehr.
Ein halbes Jahr nach der Blüte bildet sich bei einer selbstfruchtenden Ananas allmählich eine Frucht. Sie kann geerntet werden, sobald sie sich gelblich-braun verfärbt. Nach der Bildung der Frucht und deren Ernte stirbt die Blattrosette der Mutterpflanze ab.
Expertentipp
Vor dem Absterben bilden die Pflanzen in der Regel eine Vielzahl von Ablegern, die Kindel genannt werden. Die Vermehrung über Kindel ist einfacher als über die Früchte. Die Tochterpflanzen werden dazu in eigene Töpfe gesetzt und wie beschrieben kultiviert.
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