Die Glanzmispel (lat. Photinia) gehört zur Familie der Rosengewächse. Die glänzenden Blätter geben diesem meist immergrünen Zierstrauch seinen Namen. (photeinos bedeutet in der griechischen Sprache glänzend). Die ursprünglich nur in Asien beheimateten Pflanzen haben mittlerweile den Weg in die europäischen Gärten gefunden. Ihre charakteristischen roten Blätter, die meist im Frühjahr und Sommer besonders leuchten, machen sie zu einem attraktiven und auffälligen Blickpunkt im Garten. Sie kann sowohl einzelstehend als auch als Hecke angelegt werden. Besonders häufig sind in unseren Breiten die Davids-Glanzmispel und die Fraser-Glanzmispel. Wenn eine Glanzmispel nicht mehr schön aussieht oder Krankheitsbilder wie braune oder verbrannte Blätter zeigt, kann ein Frostschaden oder eine Erkrankung der Pflanze vorliegen. Vor allem junge und frisch gepflanzte Photinien sind anfällig für Pilzkrankheiten oder Bakterien, ältere Pflanzen bilden im Lauf der Jahre eine Resistenz gegen die Schädlinge.
Verschiedene Krankheitsbilder bei der Glanzmispel
Obwohl Glanzmispeln sehr robuste Pflanzen sind, werden wie alle anderen Gartensträucher auch, von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen. Die häufigsten Krankheitsbilder bei der Photinia sind:
- Mehltau
- Feuerbrand
- Blattbräune
- Apfelschorf
- Befall durch Schädlinge wie Dickmaulrüssler und Blattläuse
- Trockenstressf
Wie bei jeder anderen Pflanzenkrankheit auch, sollte der versierte Gärtner anhand der Symptome zunächst eine klare Diagnose stellen, bevor er mit Maßnahmen zur Bekämpfung beginnt. Gegen fast alle der genannten Krankheiten sind entsprechende Maßnahmen möglich.
Apfelschorf – ein häufiges Problem bei der Glanzmispel

Der Apfelschorfpilz (Venturia inaequalis) befällt nicht nur Apfelbäume, sondern auch andere Sträucher, wie die Glanzmispel. Die charakteristischen unregelmäßig geformten Flecken auf den Blättern haben zunächst eine oliv-grünliche Farbe und werden im weiteren Verlauf bräunlich oder sogar schwarz. Besonders häufig tritt die Erkrankung in regenreichen Sommern auf, denn die Pilze benötigen die feucht-warmen Bedingungen für ihr Wachstum. Der Pilz vermehrt sich durch Sporen sehr schnell und so kann bei fehlender Behandlung sehr schnell der ganze Strauch befallen werden.
Die wirksamste Möglichkeit der Behandlung besteht im kompletten Entfernen der befallenen Blätter und Zweige. Die abgetrennten Pflanzenreste gehören keinesfalls in den Kompost, denn dort verbreiten sich die Pilze rasch weiter und gelangen wieder in den Kreislauf. Die Photinia kann anschliessend mit einer Triforinlösung besprüht werden. Tritt der Apfelschorf in einer Glanzmispelhecke auf, sind auch immer die benachbarten Pflanzen zu untersuchen und zu behandeln, sonst kann sehr schnell die komplette Hecke befallen werden. Ältere Glanzmispelpflanzen entwickeln einen guten Eigenschutz gegen den Apfelschorf, daher sind vor alle Jungpflanzen regelmäßig und intensiv zu kontrollieren.
Bakterielle Krankheiten

Neben den Pilzkrankheiten, wie Apfelschorf oder Mehltau, werden andere Krankheiten durch Bakterien hervorgerufen. So entsteht der Feuerbrand z.B. durch das Eindringen des Bakteriums Erwinia amylovorain den Pflanzenorganismus. Dies kann z.B. über abgebrochene oder geknickte Zweige, aber auch über die Blüten geschehen. Ist das Bakterium in die Pflanze eingedrungen verstopft es die Nährstoffbahnen. Als Konsequenz werden die betroffenen Pflanzenteile zunächst trocken, verfärben sich braun oder schwarz und sterben schließlich komplett ab. Der Feuerbrand ist eine ernstzunehmende Bedrohung für den Glanzmispel. Wird er nicht erkannt und behandelt, stirbt die Pflanze in der Regel ab. Wie auch bei anderen Krankheiten sollten die betroffenen Pflanzenteile schnell und großzügig entfernt werden. Problematisch ist die Situation, wenn der Hauptstamm der Pflanze befallen ist, dann hilft zumeist nur das komplette Abschneiden der Pflanze über dem Erdboden, da das Bakterium bereits alle Zweige und Triebe erreicht haben kann. Der Feuerbrand ist eine Krankheit, die an die Behörden gemeldet werden muss, damit die Ausbreitung kontrolliert werden kann.
Expertentipp
Glanzmispeln sind eigentlich winterharte Pflanzen, dennoch bietet der Winter Gefahren für die Photinia. Wenn der Boden durch Dauerfrost hart wird, kann die Pflanze über die Wurzeln kein Wasser mehr aufnehmen. Zusätzlich versetzt die im Winter mitunter auch starke und direkte Sonnenstrahlung die Pflanze in einen Trockenstress. Die zeigt sich in roten Flecken auf den Blättern. Um das Durchfrieren des Bodens zu verhindern, ist das Abdecken des Bodens im Bereich des Wurzelballens mit Reisig oder Stroh ein einfaches, aber wirkungsvolles Mittel. Zusätzlich hilft es, die Pflanze vor der Kältesaison sehr intensiv zu gießen.
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