Viele Hobbygärtner kennen das Problem, dass ihre Pflanzen früher oder später von unliebsamen Gästen heimgesucht werden. Damit nicht die ganze Ernte beziehungsweise Farbenpracht im Garten gefährdet ist, greifen einige zur chemischen Keule. Da hierdurch jedoch diverse Schadstoffe in die Früchte gelangen, setzen immer mehr auf natürliche Gegenmittel. Um Schädlinge zu bekämpfen, kommt oft eine bestimmte Pflanze zum Einsatz.
Lavendel im Garten
Die Lavendelpflanze, von der es in Mitteleuropa ungefähr 25 verschiedene Arten gibt, stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, wo sie meisten an den warmen, trockenen Hängen der Küsten anzutreffen ist. Zu den bekanntesten Sorten gehört der Klassiker Lavendel „Munstead“, echter Lavendel (Lavandula angustifolia) und der Schopflavendel (Lavandula stoechas). Die Blüten dieser mehrjährigen Pflanzen sind oft violettblau, manchmal auch weiß oder rosafarben. Er kann zwischen 60 und 100 Zentimeter hoch werden und blüht von Juni bis August.
Verwendung findet Lavendel als Heilpflanze, Duftstoff für Parfüms und Gewürz in der Küche.
Warum helfen Lavendelpflanzen gegen Insekten?
Die ätherischen Öle, die sich in den Blättern und Blüten dieser Zier- und Nutzpflanze befinden, können nicht nur zur Herstellung von unzähligen Produkten, beispielsweise Seife und Parfüm, verwendet werden, sondern bieten ebenso im Garten einen Schutz gegen diverse Insektenplagen. Der intensive Duft vertreibt Schädlinge auf natürliche Weise, da sie ihn nicht mögen.
Wirkt der Lavendelduft auf alle Insekten abstoßend?

Während die ätherischen Öle für manche Kleinsttiere unangenehm sind, locken sie andere nützliche an. Hierzu gehören Schmetterlinge und Bienen, die sich an dem wohlschmeckenden Nektar nähren und die Blütenpollen weitertragen.
Gegen welche Insekten hilft Lavendel?

Wenn Sie gern im Garten sitzen, sollten Sie um die Sitzecke Lavendelpflanzen einsetzen, da er ein gutes Mittel gegen Motten, Flöhe und Mücken ist.
Doch auch andere Nutzpflanzen können davon profitieren. Blattläuse, die eine wahre Katastrophe für viele Obst- und Gemüsepflanzen werden können, nehmen vor dem Duft Reißaus, da er für sie abstoßend wirkt. Da diese Schädlinge somit keinen Honigtau auf den Pflanzen ausscheiden, werden zudem keinerlei Ameisen angelockt.
Wirken alle Lavendelsorten gleich stark?
Je nachdem wie intensiv der Duft des Lavendels ist, werden Schädlinge unterschiedlich gut abgehalten. Daher versuchen Züchter, neue Lavendelpflanzen mit einem äußerst markanten Aroma zu kultivieren.
Leider sind nicht alle Lavendelarten winterhart und somit für deutsche Gärten nicht empfehlenswert. Alternativ kann Lavendel in Kübel gepflanzt werden, der bei Minustemperaturen in einem Raum überwintert, der fünf bis zehn Grad warm ist.
Zu den effektivsten Pflanzen in absteigender Reihenfolge gehören:
- Speiklavendel (Lavandula latifolia / Lavandula spica)
- Französischer Lavendel / Zahnlavendel (Lavandula dentata)
- Schopflavendel (Lavandula stoechas), Schmetterlingslavendel (Lavandula pedunculata), Grüner Lavendel (Lavandula viridis)
- Echter Lavendel (Lavandula angustifolia)
- Woll-Lavendel (Lavandula lanata)
Speiklavendel
- bei -5 bis -10 Grad bedingt winterhart
- blüht Juli bis August in einem dunklen Purpurviolett
- wächst 50 bis 70 Zentimeter hoch
- sehr strenger Duft nach Kampfer
- sehr ertragreich bei der Ölgewinnung
Französischer Lavendel / Zahnlavendel
- bei +4 bis -12 Grad winterhart
- blüht Juni bis September in Blauviolett
- wächst bis zu 80 Zentimeter hoch
- duftet nach Rosmarin
Schopf-Lavendel, Schmetterlingslavendel, Grüner Lavendel
- bei -5 bis -10 Grad bedingt winterhart
- blüht Mai bis Oktober in Rosa bis Violett
- wächst zwischen 30 und 100 Zentimeter hoch
- süßer Duft, erinnert leicht an Kampfer
Echter Lavendel
- bis -15 Grad winterhart
- blüht Juli bis September in weiß, rosa und diversen Purpurtönen
- wächst 30 bis 50 Zentimeter hoch
- milder und zarter Duft
- reinster Duft, daher teuerstes Lavendelöl
Woll-Lavendel
- bis -5 Grad bedingt winterhart
- blüht Juli bis August in dunklem Purpurviolett
- wächst 50 bis 70 Zentimeter hoch
- dezenter Duft
Expertentipp
Sie können die Geruchsintensität der einzelnen Lavendelsorten beeinflussen, indem Sie die Pflanzen an einem sonnigen Standort einsetzen. Werden Arten, die normalerweise einen ausgeprägteren Duft haben, an einen schattigen Platz gepflanzt, ist ihr Geruch weniger intensiv.
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