Jeder Gärtner träumt von einem perfekten ‚englischen‘ Rasen. Die Rasenfläche soll durchgehend in dichtem Grün erstrahlen und gepflegt aussehen. Die gute Nachricht ist: Dieser Traum ist erreichbar. Der Weg dorthin erfordert allerdings Geduld und Hartnäckigkeit von jedem Hobby- und Profi-Gärtner. Bessern Sie zunächst mit Geduld die kahlen Stellen aus und bleiben Sie hartnäckig bei der regelmäßigen Rasenpflege.
Gründe für kahle Stellen im Rasen
Kahle Stellen im Rasen entstehen regelmäßig und können ganz unterschiedliche Ursachen haben. Die Tiere können eine dieser Ursachen sein. Größere Vögel wie Elstern, Raben und auch Amseln suchen sich auf Rasenflächen gern ihr Futter. Dabei picken sie sich Regenwürmer, Larven und Insekten aus dem Boden und hinterlassen auffallend tiefe Löcher. Passiert dies täglich, kann der Rasen diese Stellen nicht schnell genug schließen. Um vorzubeugen, müssten Sie diese kleinen Stellen täglich mit frischer Erde auffüllen.
Maulwürfe und Wühlmäuse untergraben Rasenflächen gern und ernähren sich teilweise von den Wurzeln. Durch ihre Gänge sackt der Boden ab und die Rasenfläche wird uneben. Wühlmäuse hinterlassen relativ große Löcher beim Herauskommen aus der Erde. Diese werden unterirdisch wieder verschlossen – ein Zeichen für den Gärtner, dass die Wühlmäuse noch dort sind. Genau an diesen Stellen wird der Rasen kahl.
Maulwürfe sind die bessere Nachricht für den Gärtner, denn wer sie im Garten hat, erhält damit bestätigt, dass der Gartenboden insgesamt in einem guten Zustand ist. Sammeln Sie die aufgeschüttete Erde der Maulwurfshügel ein und drücken Sie die restliche Erde an dieser Stelle wieder fest an. Die Erde wurde durch seine Arbeit fein gesiebt und eignet sich hervorragend als Anzuchterde. Trotzdem Sie haben dort nun eine kahle Stelle, die ausgebessert werden sollte.
Auch Gartenmöbel, Spielgeräte oder Sport wie zum Beispiel Tischtennis oder Badminton auf dem Rasen können den Rasen beschädigen und zu dauerhaft kahlen Stellen führen. Zu all dem Entstehen kahle Stellen im Rasen, beispielsweise durch Unkraut und Moos, das Sie entfernen oder auch durch einen zu kurzen Rasenschnitt. Das Vertikutieren des Rasens legt Ihnen all diese Stellen frei, sodass Sie anschließend Ihren Rasen einfacher ausbessern können.
So bessern Sie einzelne kahle Stellen aus

Wenn Sie im Frühjahr Ihre Rasenfläche bei einem Rundgang überprüfen, markieren Sie sich bei einer großen Rasenfläche am besten die kahlen Stellen mit Stöckchen, die Sie in die Erde stecken. Rauen Sie dabei die Oberfläche der kahlen Stellen mit einer kleinen Harke oder einem Dreizack gut auf, sodass der Boden dort gut gelockert ist. Anschließend füllen Sie die Stellen mit frischem Mutterboden oder Sie nutzen Ihre gute Komposterde. Achten Sie darauf, dass die Stelle wirklich bis zur Höhe der restlichen Rasenfläche aufgefüllt ist und drücken Sie die Erde leicht fest. Abschließend verteilen Sie Rasensamen auf der Fläche und drücken ihn leicht an. Rasen ist ein Lichtkeimer, deshalb muss er offen liegen bleiben. Um das Aufkeimen der Samen etwas voranzutreiben, können Sie die Stelle angießen. Dies ist natürlich nicht erforderlich, wenn gerade Regen aufzieht. Problematisch ist allerdings, dass die Vögel auch die Rasensamen gern aufpicken. Dagegen helfen nur eine tägliche Kontrolle der kahlen Stellen und gegebenenfalls Nachsäen und erneutes Angießen.
Größere Kahlstellen im Rasen ausbessern

Sollten Sie durch das Vertikutieren oder aus anderen Gründen wirklich große kahle Stellen in Ihrer Rasenfläche haben, empfiehlt die Fachliteratur, den Rasen ganz neu anzulegen. Für einen komplett neuen Rasen sollten Sie zunächst das Unkraut ausstechen und anschließend die Fläche umgraben oder mit einer Motorhacke oder -fräse vorbereiten. Die alte Rasenschicht wird damit komplett abgetragen, neuer Mutterboden aufgebracht und anschließend eingeebnet. Alle Rasensorten brauchen – laut Fachliteratur – einen leicht sauren Boden, der insgesamt locker und gut durchlässig sein muss. An einigen Stellen widerspricht sich die Fachliteratur jedoch bei dem unbedingt leicht sauren Boden, da jede Pflanze sich anpassen kann.
Leicht sandige und durchlässige Böden haben einen pH-Wert von ca. 5,2 bis 6. Schwere, lehmhaltige Böden liegen zwischen 6 und 6,5. Der Mittelwert liegt zwischen 5,8 und 5,9. Da Rasen dennoch besser in einem lockeren, durchlässigen Boden wächst, ist der Mittelwert sicher ein guter Richtwert.
Kahle Stellen im Schatten ausbessern
Dort, wo hohe Bäume oder andere Dinge über viele Stunden Schatten auf den Rasen werfen, kann sich der Rasen zurückziehen. Auf diese Weise entstehen auch dort kahle Stellen. Den Rasenpflanzen fehlt es schlichtweg an ausreichend Sonnenlicht. Behandeln Sie diese kahlen Stellen wie oben beschrieben und geben Sie etwas Rasendünger mit in den Mutterboden. Dann säen Sie den Rasen neu aus. Die Rasensorte ist dabei weniger wichtig als der gut vorbereitete Boden im richtige PH-Wert, damit er leicht sauer ist.
Die Wachstumsphase
Je nach Rasensorte und den Wetterbedingungen kann es 7 bis 20 Tage dauern, bis der Rasen an den kahlen Stellen nachgewachsen ist. Kältere Temperaturen verzögern das Wachstum ebenso wie zu viel Wärme und Trockenheit oder auch zu viel Regen. Starker Regen spült die frei liegenden Samen eventuell weg. Hier braucht jeder Gärtner die bereits erwähnte Geduld und Hartnäckigkeit. Überprüfen Sie täglich, ob noch ausreichend Rasensamen an den kahlen Stellen vorhanden sind und säen Sie gegebenenfalls nach. Die pickenden Vögel sorgen leider auch dafür, dass Unkraut verbreitet wird. Es sprießt in der frischen Erde schnell und ist gut zu erkennen. Entfernen Sie es schnellstmöglich und lockern Sie bei Bedarf die Erde immer wieder etwas an. Damit verschaffen Sie den Wurzeln des frischen Rasens mehr Luft, die das Wachstum fördert.
Den Rasen wieder mähen
Empfehlenswert ist, den frisch ausgesäten Rasen auf bis zu circa 7 cm Halmlänge wachsen zu lassen. Dann hat er sich etabliert und die Stellen sind schön dicht geworden. Mähen Sie zunächst in der höchsten Höhe, auf die sich Ihr Mäher einstellen lässt, um die Halme langsam anzugleichen und die neuen Pflänzchen nicht zu überfordern. Mit dem Kürzen des Rasens verringern Sie auch seine Oberfläche. Somit hat er weniger Material zur Aufnahme von Licht und Nährstoffen. Gehen Sie schonend vor und düngen Sie nach dem Mähen.
Schönheitspflege für den Rasen
Nach jedem Düngen müssen Sie wässern. Die ideale Zeit dafür ist am Abend, wenn die Sonne schon tiefer steht. Auch wenn Sie noch kein Moos in Ihrem Rasen entdecken konnten, sollten Sie die Wurzeln belüften. Dabei hilft Ihnen ein sogenannter Aerifizierer – oder ein Paar Nagelschuhe. Beide stechen senkrecht in die Erde und sorgen so für die Belüftung. Das aufwendige Vertikutieren kann damit hinausgezögert oder sogar vermieden werden. Harken Sie Blätter und kleine Zweige möglichst bald ab und entfernen Sie das Unkraut regelmäßig mit einem Pflanzstecher per Hand.
Expertentipp
Schonen Sie Ihre Rasenfläche, indem Sie möglichst wenig über den Rasen laufen, sobald er nass, gefroren oder zugeschneit ist. Durch Ihr Gewicht verdichtet sich der Boden, die Feuchtigkeit kann nicht mehr gut versickern und es bildet sich schnell Moos. All dies führt dazu, dass Ihr Rasen rutschig wird.
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