Ein guter Kompost benötigt Zeit. Die Zersetzung des Materials kann einige Monate dauern, doch dafür wissen viele Hobbygärtner die Vorteile von selbst hergestelltem Kompost zu schätzen. Er liefert den Pflanzen nicht nur wichtige Nährstoffe, sondern verbessert auch den Boden.
Kompost entwickelt sich in drei Phasen
Bis gut gereifte Komposterde mit ihrer typischen feinen und krümeligen Struktur entsteht, werden insgesamt drei Phasen durchlaufen und es vergehen viele Monate. Genutzt werden kann der Kompost jedoch auch schon bevor der sogenannte Reifekompost entstanden ist. Folgende Phasen werden bei der Kompostierung durchlaufen:
- 1. Phase – Abbau von Kohlenhydraten und Eiweißstoffen
- 2. Phase – Umbau in Huminstoffe
- 3. Phase – Abkühlung und Entstehung von Komposterde
Phase des Abbaus
Günstig ist es, wenn mit dem Sammeln des Materials bereits im Frühjahr begonnen wird. So kann das gesammelte Material während des Sommers in Ruhe verrotten und sich in verwertbaren Kompost umwandeln.
Nach dem Sammeln des Kompostmaterials beginnt zunächst die Abbauphase. Diese dauert etwa 2 Wochen. In dieser Zeit herrschen im Inneren des Komposthaufens Temperaturen zwischen 60 und 70 Grad Celsius.
Der so in Gang kommende Verrottungsprozess wird auch als Heißrotte bezeichnet. Die extrem hohen Temperaturen entstehen, da Hefen und Bakterien die im Material enthaltenen Kohlenhydrate und Eiweißstoffe langsam abbauen.
Gleichzeitig werden aufgrund der hohen Temperaturen Bakterien und Keime sowie im Material enthaltenen Samen abgetötet.
Phase des Umbaus

Nach etwa 2 Wochen ist die Heißrotte beendet und es beginnt die Umbauphase. Diese erstreckt sich ungefähr über einen Zeitraum von 4 bis 5 Wochen. In dieser Zeit kühlen sich die Temperaturen im Inneren des Komposthaufens langsam ab und es siedeln sich Hutpilze an. Diese wandeln im Material enthaltene Fette und Wachse in die dunklen Stoffe des Humusbodens, die sogenannten braunen Huminstoffe, um.
Phase der Abkühlung und Entstehung von Komposterde

Die dritte und letzte Phase bei der Entstehung von nährstoffreicher Komposterde kann je nach Wetterlage mehrere Monate beanspruchen. In dieser finalen Phase kühlt sich der Kompost weiter ab, sodass sich verschiedene Milben, Würmer und Asseln ansiedeln können. Diese zerkleinern und zersetzen das bis dahin entstandene organische Material weiter, bis schließlich eine feine krümelige Komposterde entsteht, die auch als Reifekompost bezeichnet wird.
Frisch- oder Grobkompost
Kompost kann bereits genutzt werden, bevor der feine Reifekompost entstanden ist. Etwa 3 bis 4 Monate nach Beginn der letzten Abkühlungsphase hat sich der sogenannte Frisch- oder Grobkompost entwickelt.
Diese Komposterde besitzt noch nicht die feine und krümelige Struktur des Reifekomposts, denn noch sind unverrottete und cellulosehaltige Pflanzenteile enthalten. Grobkompost eignet sich hervorragend zum Mulchen und als Schutzschicht auf Beeten und Rabatten.
Wird der Grobkompost nicht genutzt, kann es bis zu 12 Monate dauern, bis aus dem noch groben Frischkompost der feine Reifekompost entsteht.
Kompostierung beschleunigen
Durch einige Hilfsmittel kann der Kompostierungsvorgang beschleunigt werden. Dazu eignen sich:
- Regenwürmer
- Kompostbeschleuniger
Regenwürmer sind ein natürliches Hilfsmittel, um die Kompostierung zu beschleunigen. Sie werden einfach auf den Komposthaufen gesetzt. Die Würmer verdauen das Kompostmaterial und sorgen so dafür, dass die Zersetzung schneller voranschreitet.
Kompostbeschleuniger gibt es fertig im Fachhandel, oder können selbst hergestellt werden. Auch diese helfen dabei die Kompostierung voranzutreiben.
Expertentipp
Bei der Kompostierung kommt es vor allem auf den richtigen Kompostplatz an. Am besten eignet sich ein halbschattiger Platz, der wind- und wettergeschützt ist. Außerdem ist es wichtig, dass der Kompost einen direkten Zugang zum Boden hat. So können entstehende Flüssigkeiten besser ablaufen und Regenwürmer und andere helfende Kleinlebewesen erhalten einen besseren Zugang zum Kompost.
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