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Kompost

Was darf in den Kompost?

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Was darf in den Kompost

Gartenabfälle und organische Reste aus dem Haushalt gehören in den Nährstoffkreislauf der Natur. Durch Kompostierung werden sie zu organischem Dünger, mit dessen Hilfe sich die Qualität des Bodens im Garten deutlich verbessern lässt.

Damit dies gelingt, muss bei der Kompostierung einiges beachtet werden. Denn nicht alles, was organischen Ursprungs ist, darf in den Komposter.

Bestandteile und Nutzen von Kompost

Kompost entsteht durch den Abbau organischer Stoffe mithilfe von Lebewesen. Diese ernähren sich von den organischen Abfällen, verstoffwechseln diese und scheiden wertvolle Endprodukte für den Gartenboden aus. Die Mikroorganismen sind für uns mit bloßem Auge nicht sichtbar, ihre Tätigkeit erkennen wir aber sehr deutlich am fortschreitenden Zersetzungsvorgang. Der Kompost ist organischer Dünger und im Endprodukt Humus. Für diese unterschiedliche Zusammensetzung sorgen die verschiedenen, an der Verwertung beteiligten Lebewesen. Dies sind sowohl Mikroorganismen als auch Käfer und Regenwürmer. Zu den hier aktiven Käfern zählen der Nashornkäfer und der Rosenkäfer.

Kompost reichert nicht nur den Boden mit Nährstoffen an, sondern verbessert auch die Bodenstruktur. Er enthält sowohl Kohlenstoff (C) als auch Stickstoff (N).

Vorgang und Dauer der Kompostierung

Vorgang und Dauer der Kompostierung


Abhängig von Faktoren wie der Temperatur, der Feuchtigkeit und der Vermischung des Abfallmaterials dauert die Verrottung etwa zehn bis zwölf Monate. Der Vorgang der Kompostierung findet in zwei Teilschritten statt, einer heißen Phase und einer kalten Phase. Diese werden Heiß- oder Kaltrotte genannt.

Man kann den Komposter gleich komplett befüllen, dann beginnt unmittelbar im Anschluss die Heißrotte. Bei diesem Prozess entsteht sehr viel Wärme, sodass die Temperatur im Inneren des Komposts leicht bis zu 70 Grad Celsius betragen kann. Diese Gärungshitze sorgt dafür, dass Unkrautsamen und Schädlinge absterben.

Später, wenn die leicht zersetzlichen Bestandteile des Abfalls durch die Mikroorganismen vergoren sind, beginnt die Phase der Kaltrotte. Hierbei kühlt der Kompost wieder ab. Kleine Lebewesen wie Regenwürmer und Käfer dringen nun in den Haufen ein und produzieren als Endprodukt ihres Stoffwechsels Humus.

Damit die Rotte nicht zum Erliegen kommt, sollte der Kompost an heißen und trockenen Tagen gewässert werden. Hierbei sollte man Vorsicht walten lassen, denn zu viel Feuchtigkeit fördert die Fäulnis.

Der Vorgang der Kompostierung kann durch den Einsatz eines Schnell- oder Thermokomposters beschleunigt werden.

Hierbei handelt es sich um einen Sammelbehälter aus dunklem Kunststoff, der die thermische Zersetzung beschleunigt.

Erfahrene Gärtner optimieren die Abfolge der Herstellung des Komposts, indem sie für den Verrottungsprozess drei verschiedene Behältnisse einsetzen. Der erste Behälter dient hierbei zum Sammeln des Abfalles, im zweiten Abteil wird durch eine geschickte Mischung für eine optimale Heißrotte gesorgt und im letzten Behälter entsteht der Humus. Der Kompost muss hierbei von einem in das andere Behältnis umgeschichtet werden. Das ist besonders vor der Kaltrotte von Vorteil, da der Kompost dann bereits gut aufgelockert ist, wenn die Würmer ihre Arbeit beginnen. Die optimale Größe eines Komposters beträgt etwa einen Kubikmeter, so ist die Belüftung und damit die Vermeidung von Fäulnis gewährleistet.

Der Vorgang der Kompostierung ist abgeschlossen, wenn der Inhalt des Behälters nur noch aus schwarzem Humus besteht. Nicht zersetzte Bestandteile, wie z. B. kleine Hölzer oder Steine werden mit einem schräg aufgestellten Kompostsieb ausgesiebt. Guter Kompost riecht angenehm nach Erde.

Was in den Kompost darf und was nicht

Was in den Kompost darf und was nicht
Der Kompost ist ein Verwertungsprodukt von Stoffen, die selbst organischen Ursprungs sind. In Haus und Garten fallen viele Dinge an, die bedenkenlos dem Zersetzungsprozess hinzugefügt werden können:

  • Gemüsereste und frische Obstabfälle,
  • zerhäckselte Kleingehölze,
  • einige Küchenabfälle, wie z. B. Eierschalen oder Kartoffelschalen,
  • geringe Mengen Papier oder Karton, mit dem man sehr feuchtes Gras vermengen kann, um Nässe zu vermeiden,
  • gemähter Rasen, idealerweise etwas angetrocknet,
  • aufgebrühter Tee, Kaffeesatz – diese immer gut im Kompost verteilen,
  • abgefallenes Laub, Moos vom Vertikutieren des Rasens,
  • Unkraut vom Beet,
  • Einstreu von Haustieren, jedoch keine Mineralien (z. B. Katzenstreu)

Einige Dinge dürfen keinesfalls in den Kompost, auch wenn sie eine biologische Herkunft haben:

  • Reste von gekochten und gewürzten Mahlzeiten,
  • Lebensmittelreste aus Wurst, Fleisch oder Knochen; sie ziehen Ratten und Marder an,
  • Textilien oder Leder,
  • Lebensmittel mit hohem Proteingehalt,
  • Zitrusfrüchte, Bananen und deren Schalen; sie hinterlassen Rückstände von Pestiziden und sind schädlich für die Mikroorganismen im Kompost,
  • Unkräuter wie Giersch und Quecke, die sich mit kleinen Wurzelresten erneuern können,
  • Obststeine und Nussschalen, sie können nur schwer zersetzt werden,
  • Pflanzenreste mit Pilzbefall oder Schimmel,
  • hartes Laub, wie z. B. Walnuss, Kastanie oder Eiche,
  • Farb- oder Hochglanzpapier

Strauchschnitt, z. B. von Hecken sollte immer gut zerkleinert sein. Zigarettenreste und Kaminasche haben auf dem Kompost ebenso nichts zu suchen. Metalle wie Bindedraht aus Gehölzen muss entfernt werden, bevor die Holzreste dem Kompost zugeführt werden.

Der richtige Ort für den Kompostsammler

Feuchtigkeit fördert die Aktivität der Lebewesen im Kompost. Daher gehört der Komposter nicht in die Sonne. Dort ist es zu trocken, vielmehr ist es empfehlenswert, einen schattigen oder wenigstens halbschattigen Standort zu nutzen.

Damit die Würmer, Käfer und Kleinstlebewesen einwandern können, muss der Kompostbehälter über dem offenen Boden stehen.

Er sollte immer gut mit der Schubkarre erreichbar sein und nicht zu dicht am Haus stehen.

Das Behältnis sollte an der Seite offen sein, wie ein Lattenkomposter oder eine Miete. Damit wird die Belüftung und der Austausch des Wassers gewährleistet. Während der Heißrotte muss das bei der Gärung entstehende Kohlendioxid entweichen können.

Im Handel sind verschiedene Komposter erhältlich, so auch Schnellkomposter und Drei-Kammer-Systeme. Eine Miete ist aber auch sehr zügig selbst errichtet.

Bei einem Komposter aus Holz, wie z. B. dem Lattenkomposter, sind nach einiger Zeit Austauschmaßnahmen notwendig, da die Feuchtigkeit und die Gärungshitze das Holz angreifen.

Wie der Kompost richtig verwendet wird

Kompost ist organischer Dünger und Humus. Er wertet den Boden auf und erspart zu einem großen Teil den Einsatz gekauften Düngers. Außerdem kann über den Kompost ein großer Teil des im Garten anfallenden Mülls entsorgt werden. Der gesiebte Kompost wird im Frühjahr bei der Vorbereitung der Beete untergegraben. Er reichert den Boden mit den wichtigen Nährstoffen Kalium, Kalzium, Magnesium und Phosphor an. Kompost kann ganzjährig zur Düngung verwendet werden. Dabei ist er nicht auf Beete beschränkt, auch zur Rasendüngung eignet er sich.

Expertentipp

Der Kompost sollte gut und mit System gemischt werden. Trockenes Material wie gehäckselte Sträucher oder Reisig bilden die untere Schicht. Darüber liegt Grasschnitt und Laub. So erhalten die trockenen Reste Feuchtigkeit, die für die Gärung notwendig ist. Andererseits wird durch das trockene Material Staunässe vermieden, die den Gärungsprozess hemmen würde. Obenauf werden dann die anfallenden Küchen- und Gartenabfälle geschichtet. Dass Verhältnis von Kohlenstoff und Stickstoff wird durch die Mischung gewährleistet, holzige Reste sorgen für den Kohlenstoff, frischer Grasschnitt liefert den Stickstoff.

Häufig gestellte Fragen

Was kann ich tun, wenn der Kompost faulig riecht?

Wenn man Fäulnisgeruch wahrnimmt, sollte der Kompost umgeschichtet werden. So wird er wieder durchlüftet und mit frischem Sauerstoff versorgt. Ein häufiger Grund für Fäulnis ist stauende Nässe.

Sollte der Komposter abgedeckt werden?

Es schadet keinesfalls, da der Verlust von Feuchtigkeit unterbunden wird und die Entstehung von Hitze gefördert wird. Diese Bedingungen beschleunigen die Arbeit der Mikroorganismen und damit den Zersetzungsprozess.

Kann man Kompost lagern?

Prinzipiell ja. Aber länger als ein Jahr sollte er nicht gelagert werden. Die wichtigen organischen Substanzen werden abgebaut und der Nährstoffgehalt sinkt.

Darf Asche vom Holzkohlegrill auf den Kompost?

Nein, das darf sie auf keinen Fall. Die Asche vom Holzkohlegrill ist Restmüll und sollte auch so behandelt werden. Sie enthält Schwermetalle und krebserregende Stoffe (Prozyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe), die im Nährstoffkreislauf des Gartens nichts verloren haben.

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