Der prächtige Lavendel ist eine sehr genügsame Pflanze, die in fast jedem Garten gut gedeiht. Aber auch sie benötigt Nährstoffe, um genug Kraft für wirklich schöne Blüten zu haben. Allzu häufig gehen Lavendelsträucher jedoch ein, da man es bei der Düngung zu gut mit ihnen meint. Wie und womit man Lavendel richtig düngt, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Der Nährstoffbedarf von Lavendel
Lavendel ist von Natur aus an nährstoffarme Böden angepasst. Er bezieht seine Energie vor allem aus der Photosynthese. An einem sonnigen Standort im Garten ausgepflanzte Exemplare kommen deshalb oft gut ohne Dünger aus. Solange sie in lockerer, gut durchlässiger Erde mit dem richtigen pH-Wert und einem ausreichenden Kalkgehalt gepflanzt werden, sind sie ungedüngt sogar robuster und kräftiger. Bei der Kübelhaltung, nach einem starken Beschnitt oder wenn Substrat und Standort nicht ideal sind, können vorsichtige Düngergaben jedoch notwendig sein.
Der richtige Zeitpunkt der Düngung

Bei im Topf kultiviertem Lavendel sind zwei Düngergaben pro Jahr empfehlenswert. Im Beet ist es besser, wenn Sie nur bei Bedarf düngen. Der erste bzw. bei einmal jährlicher Anwendung beste Zeitpunkt ist Mitte Mai. Das gibt der Pflanze rechtzeitig vor der Blüte zusätzliche Kraft.
Möchten Sie ein zweites Mal düngen, schneiden Sie den Lavendel nach dem Verblühen zurück und führen ihm unmittelbar danach etwas Dünger zu. Das versorgt ihn mit zusätzlichen Nährstoffen, trägt zur rascheren Wundheilung bei und unterstützt ihn bei der Vorbereitung auf den Winter. Zu spät im Jahr sollte nicht mehr gedüngt werden, denn das kann Lavendel sogar empfindlicher für Frost machen.
Wenn Sie Ihren Lavendel zum Beispiel aufgrund eines Schädlingsbefalles stark zurückschneiden müssen, ist es ebenfalls sinnvoll ihm im Anschluss etwas Dünger zu verabreichen. Solange Sie es mit der Menge nicht übertreiben, unterstützt ihn das bei der Regeneration.
Der richtige Dünger

Lavendel sollte nur mit stickstoffarmem, alkalischem und langsam wirkendem Dünger versorgt werden. Der beste und natürlichste Nährstofflieferant ist gut verrotteter Kompost. Er mag aber auch stark verdünnte Brennnesseljauche, Bananenschalen, Holzasche oder Urgesteinsmehl. Ist der Boden zu sauer, sind zerstoßene Eierschalen aufgrund ihres Kalkgehaltes ideal. Kaffeesatz, Pferdemist und Hornspäne sind dagegen ungeeignet für Lavendel und auch Rindenmulch und Torf sollten Sie meiden. Sie machen das Substrat feuchter und erhöhen damit das Risiko von Staunässe.
Haben Sie keinen Kompost, können Sie einen Dünger aus dem Handel verwenden. Meiden Sie dabei die generellen Flüssigdünger für Zimmerpflanzen. Sie enthalten zu viel Stickstoff. Suchen Sie nach einem Lavendel- oder Algendünger. Lassen Sie sich auf keinen Fall von auf manchen Produkten aufgedruckten Anweisungen verleiten, Lavendel alle zwei Wochen zu düngen. Diese Empfehlung ist veraltet und führt zu Überdüngung.
Überdüngung von Lavendel
Hat Lavendel zu viele Nährstoffe erhalten, entwickelt er sich zunächst scheinbar prächtig. Er treibt stark aus und zeigt eine wunderschöne Blüte. Danach werden Sie bemerken, dass es ihm an Dichtigkeit fehlt und er im unteren Bereich kahl wird. In diesem Fall hilft ein Rückschnitt, um die Ausbildung zusätzlicher Seitentriebe anzuregen. Auf keinen Fall sollten Sie weiteren Dünger verabreichen.
Expertentipp
Sieht Lavendel schwach und kränklich aus, liegt das nur selten an einem Nährstoffmangel. Prüfen Sie die Pflanze auf einen Schädlingsbefall oder ob ein Problem mit dem Substrat vorliegt. Die größte Gefahr für den mediterranen Strauch ist Wurzelfäule, die durch Staunässe entsteht. Ist die Erde zu nass, graben Sie die Pflanze aus, entfernen bereits verfaulte Wurzelteile sowie feuchte Erdbrocken und setzen das Gewächs an einer trocken Stelle wieder ein. Ist die Erde trocken, prüfen Sie den pH-Wert. Dieser sollte idealerweise zwischen 6,5 und 8,3 liegen. Neigt der Boden dazu sauer zu werden, ist es ratsam zweimal pro Jahr Kalk in das Substrat zu mischen.
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