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Stauden & Ziergräser

Lavendel – Schädlinge und Krankheiten

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Lavendel - Schädlinge und Krankheiten

Viele Hobbygärtner setzen in ihren Gärten auf Lavendel, wenn es um die Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten geht. Die ätherischen Öle dieser Pflanze wirken beispielsweise auf Blattläuse und Ameisen abstoßend und schützen so ebenfalls benachbarte Gewächse vor dessen Befall. Durch bestimmte Faktoren kann dagegen selbst Lavendel von ungebetenen Gästen und Erkrankungen heimgesucht werden.

Geschwächte Lavendelpflanzen sind anfällig

Im Allgemeinen sind alle Lavendelsorten aufgrund ihres intensiven Duftes äußerst selten das Ziel von Schädlingen. Einige Arten bieten sogar einen höheren Schutz, da sie noch mehr ätherische Öle bilden. Äußere Einflüsse können die Pflanzen allerdings schwächen und sie anfällig für Krankheiten und Ungeziefer machen.

Hierzu gehören beispielsweise:

  • falscher Standort
  • Staunässe
  • falsche Pflege
  • unzureichender Platz

Zikaden

Zikaden


Seit der Jahrtausendwende ist der Klimawandel durch geringere Niederschläge und mildere Winter deutlich zu spüren. Das Insektenaufkommen ist seitdem ebenfalls erheblich angestiegen, was nicht nur auf die Pflanzenwelt enormen Einfluss ausübt. So hatte der ehemals größte Lavendelproduzent Frankreich innerhalb von fünf Jahren 2110 Ernteeinbußen von 50 Prozent, ausgelöst durch die Zikade.

Befall erkennen

Diese grün-gelben Insekten werden zwei bis vier Millimeter groß und schlank. Sie saugen die Blätter durch ihren Saugrüssel aus, was ab Mitte Mai durch weiße Saugstellen an den Pflanzenblättern erkennbar wird, die einen grau bis silbrigen Glanz aufweisen. Nach und nach verlieren die Lavendelblätter ihre grüne Farbe und an den Blattunterseiten findet man von den Zikaden weiße Häutungsreste.

Teilweise sind die Blatträndern, manchmal ganze Blätter, abgestorben, was sich durch bräunliche bis schwarze Flecken äußert. Dieses Insekt überträgt zusätzlich das „Stolbur-Phytoplasma“-Bakterium, wodurch die betroffene Lavendelpflanze (Kartoffeln, Tomaten und Weinreben ebenso) vollständig abstirbt. Eine erkrankte Pflanze kann die Zikadenlarven infizieren, die sich im Winter von den Wurzeln ernähren, wobei ein Teufelskreis entsteht.

vorbeugende Maßnahmen

  • kein Zikadenbefall in den letzten Jahren am ausgewählten Standort
  • regelmäßiges Unkraut jäten
  • schnelles Wachstum der Lavendelpflanze fördern
  • weißen Lehm (Kaolinite) auf die Pflanzen streuen
  • Lavendel in Mischkulturen mit anderen Gewächsen anbauen, die etwas höher wachsen

Schädlingsbekämpfung

  • Neempräparate (Insektizid aus dem Neembaum), die in der Bienenflugzeit erst ab 22 Uhr eingesetzt werden

Japankäfer

Japankäfer
Dieses acht bis zwölf Millimeter große Insekt hat einen gold-grünen Kopf und Körper, kupferfarbene Flügel und weiße Haarbüschel. Das Aussehen erinnert an den Juni- oder Gartenlaubkäfer. Die Larven des Japankäfers schlüpfen im Mai bis Juni. Sie fressen die Blätter, manchmal bis zu den Zweigen ab. Betroffene Pflanzenteile verfärben sich braun und fallen ab.

vorbeugende Maßnahmen

  • im Frühherbst Boden auflockern und dabei Larven entfernen
  • möglichst keine Wässerung der Grasflächen zwischen Mitte Mai und Mitte August (Hauptflugzeit)
  • Höhe des Rasenschnitts erhöhen

Schädlingsbekämpfung

  • natürliche Feinde, beispielsweise Laufkäfer, Maulwürfe, Rollwespen und Vögel fressen Larven
  • gegen Insektenlarven: diverse Bakterien (zum Beispiel Paenibacillus popilliae), parasitische Bodenwürmer (Nematoden wie Heterorhabditis sp. und Steinernem sp.) und entomopathogene Pilze (etwa Metarhizium anisopliae, Beauveria bassiana)
  • Pheromone gegen Käfer
  • Einsammeln

Wurzelfäule

Wurzelfäule
Dieser Pilz wird durch warme Winter ausgelöst, die eine hohe Feuchtigkeit und Staunässe verursachen können. Die Wurzeln sterben ab, da ihre Anfänge faulen. Die Pflanze vertrocknet letzten Endes, da sie nicht genügend Wasser aufnehmen kann.

vorbeugende Maßnahmen

  • Staunässe verhindern
  • moderates Gießen

Maßnahmen

  • Entfernen der betroffenen Pflanzen

Blattfleckenkrankheit

Eine feuchte Witterung bietet diesem Pilz Nährboden, der sich durch Wasserspritzer verbreitet. Betroffene Blätter weisen beidseitig kleine dunkelbraune Flecken auf, die ständig größer werden. Infolge der Infektion vergilben und vertrocknen die Pflanzenblätter.

vorbeugende Maßnahmen

  • für Klein- und Hausgärten keine präventiven Maßnahmen

Maßnahmen

  • bei trockenem Wetter erholt sich die Pflanze selbst
  • bei massiven Befall: Pflanzenschutzmittel

Expertentipp

Damit Ihre Lavendelpflanzen gesund bleiben helfen folgende Tipps:

  • sonniger, windgeschützter und warmer Standort
  • entweder Jungpflanzen kaufen oder Samen vorziehen, die ab Mai in den Garten gepflanzt werden
  • maximal vier bis sechs Lavendelpflanzen auf einen Meter einsetzen
  • keinen Rindenmulch verwenden, um Staunässe zu vermeiden
  • falls nötig: ausschließlich stickstoffarmen Dünger einsetzen

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Bildquellen:

© www.istockphoto.com/Flor Tanit Perez Naj

Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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