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Heckenpflanzen

Sind Holunderblätter essbar oder giftig?

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Sind Holunderblätter essbar oder giftig

Denkt man an Holunder, so fällt einem zunächst meist der „Schwarze Holunder“ ein, der nicht selten in Garten- und Parkanlagen zu finden ist. Er kann – als Strauch oder kleiner Baum – eine Wuchshöhe von bis zu acht Metern erreichen. Zu den Holundergewächsen zählen verschiedene Arten, die allesamt in den gemäßigten und subtropischen Zonen der Erde und in den frischen Bergregionen der Tropen zu finden sind.

Holunder als Nutz- und Heilpflanze

Holunder als Nutz- und Heilpflanze


Hierzulande erfreut sich vor allem der „Schwarze Holunder“ (der auch als Fliederbeere oder Hollerstrauch bekannt ist) großer Beliebtheit. Kein Wunder, aus seinen schwarzen Beeren lässt sich – neben Saft und Wein – auch köstliches Gelee herstellen. Aus seinen Blüten wird gern ein gesunder und schweißtreibender Holunderblütentee zubereitet, der nicht nur eine krampfstillende und abführende Wirkung hat, sondern auch den Körper „entschlacken“ soll.

Auch aus den vitamin- und mineralstoffreichen Holunderblättern lässt sich ein gesunder Tee zubereiten, dem – neben einer entzündungshemmenden – auch eine positive Wirkung auf das Immunsystem zugesprochen wird. Der Tee aus dem Laub des Holunders soll zudem (wie auch der Holunderblütentee) entschlackend und abführend wirken. Holunderblütentee soll die Nierentätigkeit anregen.

Die Blätter dürfen – frisch zerquetscht oder in Fett getränkt – auch äußerlich zur Anwendung kommen und können unter anderem bei Hautkrankheiten (wie beispielsweise bei Ekzemen), bei Verbrennungen oder auch bei Frostbeulen eine heilsame Wirkung entfalten. Helfen soll die Anwendung der Blätter auch bei Prellungen.

Wer die Blätter des Holunders ernten möchte, sollte das in den Monaten von April bis Juni tun, denn dann – so heißt es – ist die Heilkraft der Blätter am größten. Sie können die Blätter frisch oder getrocknet verwenden. Trocknen Sie das Holunderlaub zur späteren Verwendung, so sollten Sie dieses in einer dunklen und gut verschlossenen Dose aufbewahren.

Bitte beachten Sie, dass alle Pflanzenteile des Holunders das Gift Sambunigrin enthalten. Weder Beeren, Blätter noch andere Teile des Gewächses sollten in rohem Zustand verzehrt werden.

Sambunigrin ist nicht hitzeresistent

Sambunigrin ist nicht hitzeresistent
Tee, Wein und Gelee aus den Beeren und Blättern einer giftigen Pflanze? Kann das gut gehen? Ja, es kann: Denn alle Pflanzenteile des Holunders verlieren beim Erhitzen ihre Giftigkeit. Das Gift Sambunigrin ist nicht hitzeresistent. In gekochter Form sind die Teile des Holunders ungiftig – gesundheitlichen Beeinträchtigungen sind nicht zu erwarten. Wollen Sie Holunderbeeren verarbeiten, so sollten Sie die Früchte für mindestens 20 Minuten auf über 80 Grad erhitzen. Erst dann können sich die Glykoside zersetzen.

Wollen Sie sich aus den getrockneten Blättern des Holunders einen Tee zubereiten, so müssen diese nicht lange gekocht werden. Es reicht aus, die Blätter mit kochendem Wasser zu übergießen. Sie sollten den Tee etwa fünf Minuten lang ziehen lassen. Für 250 ml Tee benötigen Sie zwei Teelöffel getrocknete Holunderblätter.

Expertentipp

Vorsicht! Sie sehen sich zum Verwechseln ähnlich: Zwerg- und Schwarzer Holunder. Wer die Pflanzen nicht auseinanderhalten kann – und sie zur Zubereitung von Getränken oder Speisen nutzen möchte – begibt sich in große Gefahr. Alle Pflanzenteile des Zwerg-Holunders sind extrem giftig und enthalten gleich mehrere Giftstoffe.

Besonders viel Gift enthalten die Samen der schwarzen Beeren. Nach dem Verzehr der Früchte des Zwerg-Holunders tritt zumeist ein spontanes Erbrechen auf. Weitere Symptome sind Übelkeit und Durchfall. Haben Sie versehentlich Teile des Zwerg-Holunders gegessen, so suchen Sie bitte umgehend ärztliche Hilfe oder wenden Sie sich an die Giftnotrufzentrale. Vergiftungen durch Zwerg-Holunder können tödlich enden. Treten schwere Symptome (wie zum Beispiel Atemnot) auf, rufen Sie bitte umgehend den Rettungsdienst.

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© www.istockphoto.com/seven75

Lisa ist begeisterte Hobby-Gärtnerin. Sie hat nicht nur einen bunten Garten mit Teich direkt vor ihrem Haus, sondern auch noch einen Schrebergarten, auf dem sie viel Gemüse anbaut. Als Garten-Redakteurin konnte sie ihr Hobby zum Beruf machen.

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