Durch regelmäßiges Ausbrechen tragen Tomaten nicht nur größere, sondern auch deutlich mehr Früchte. Ausgegeizt werden üblicherweise vor allem Stabtomaten und großfrüchtige Sorten, wie zum Beispiel Fleischtomaten und Ochsenherz. Durch das Ausbrechen wird verhindert, dass viele Seitentriebe der Tomatenpflanze die Kraft rauben. Gleichzeitig verringert sich die Gefahr, dass die Pflanze aufgrund des oftmals beachtlichen Gewichts der einzelnen Früchte bricht.
Tomaten ausgeizen – wie geht es richtig?
Der ideale Zeitpunkt zum Ausbrechen der Tomaten ist abhängig vom jeweiligen Pflanztermin. Am besten wird direkt nach der Pflanzung damit begonnen. Somit kann ab Anfang März im Gewächshaus und Mitte Mai im Freiland gestartet werden. Beendet wird das Ausgeizen erst im Herbst.
Tomaten bricht man am besten morgens aus, damit die an der Pflanze entstehenden Wunden schnell trocknen. Es empfiehlt sich, dabei Handschuhe zu tragen, da die Triebe grüne, klebrige Flecken hinterlassen.
Beim Ausbrechen der Pflanzen werden die Haupttriebe stehen gelassen und die sogenannten Geiztriebe entfernt. Dabei stellt sich die Frage, woran sich letztere von den Haupttrieben unterscheiden? Diese sind leicht zu erkennen, da sie in den Blattachsen der großen Blätter entstehen. Sie sind elastisch und dünn und wachsen etwa in einem Winkel von 45 Grad von einem Haupttrieb weg. Am besten werden Geiztriebe entdeckt, wenn der Blick von oben auf die Pflanzen fällt.
Einen Geiztrieb entfernt man idealerweise tief unten, an seinem Stiel, mithilfe eines scharfen Messers oder einer Gartenschere. Manche Gärtner knipsen die Triebe auch ganz einfach mit ihren Fingernägeln ab. Wichtig ist, dass ein sauberer, glatter Schnitt entsteht und das es zu keinen Verletzungen am Haupttrieb kommt. Vor allem kleine Triebe lassen sich sehr leicht ausbrechen, da sie sich noch sehr einfach von ihrer Blattachse lösen. Je nachdem, wie schnell die Tomaten wachsen, sollten Geiztriebe ungefähr alle ein bis zwei Wochen entfernt werden.
Beim Gießen der Pflanzen ist darauf zu achten, dass die Wunden, die durch das Ausgeizen entstehen, nicht nass werden. Andernfalls erhöht sich das Risiko einer Infektion.
Welche Tomaten nicht ausgeizen?

Es gibt jedoch auch Tomaten, die nicht ausgebrochen werden. Diese Sorten tragen an sämtlichen Seitentrieben Blüten und damit auch Früchte. Ohne Ausgeizen kommt hier ein höherer Ertrag zustande. Das ist zum Beispiel bei den kleinen Cherry- und Cocktailtomaten der Fall, die man getrost wuchern lassen kann. Hierbei handelt es sich um sogenannte Busch- und Strauchtomaten, die aufgrund ihrer Züchtung mit mehreren Trieben in die Breite wachsen. In den Produktbeschreibungen dieser Tomaten ist in der Regel ein dementsprechender Hinweis zu finden, dass das Ausgeizen nicht notwendig ist.
Expertentipp
Wer beim Ausbrechen einen besonders kräftigen Geiztrieb entdeckt, kann diesen als Steckling verwenden. Hierfür wird er in sandige, lockere Erde gepflanzt und in regelmäßigen Abständen gegossen. Der Boden sollte gleichmäßig feucht gehalten werden.
Lassen Sie uns wissen, wenn Ihnen der Beitrag gefällt. Das ist für uns der einzige Weg herauszufinden, ob wir etwas besser machen können.
Die neusten Kommentare