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Schädlinge

Walnussbaum Krankheiten und Schädlinge

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Walnussbaum Krankheiten und Schädlinge

Unter Gartenbesitzern ist der Walnussbaum neben seiner ausgesprochenen Pflegeleichtheit auch aufgrund seines prachtvollen Blattkleides und seines satten Ertrages eine beliebte Gartenpflanze. Doch trotz seiner hohen Widerstandskraft gegen Schädlinge und Witterung ist auch er nicht vollständig vor Krankheiten geschützt.

Krankheiten im Überblick

Krankheiten im Überblick

Bakterienbrand

Verursacht von einem speziellen Bakterienstamm verbreitet sich der Bakterienbrand über Pollen, Insekten und Regentropfen. Bei milden Temperaturen zwischen 5 und 30 Grad Celsius liegt die Inkubationszeit bei rund 15 Tagen. Befallen wird überwiegend junges Pflanzengewebe, während alte Triebe meist verschont bleiben. Das Schadbild umfasst die Bildung punktförmiger, schwarzer Flecken an jungen Früchten und Blättern, welche sich rasch vergrößern und zu vorzeitigem Frucht- und Blattfall oder dem Absterben ganzer Triebe führen können. In der Regel setzt der Bakterienbrand mit der einsetzenden Wärme des Frühlings in Kombination mit einer nassen Witterung wie Tau, Nebel oder Regen ein. Bislang fehlen effektive Gegenmaßnahmen zur Bekämpfung der Krankheit. Obwohl einige Sorten widerstandsfähiger gegen den Bakterienbrand sind, gibt es keine vollständig resistenten Pflanzen.

Kirschblattrollvirus

Auch vor dem Kirschblattrollvirus sind Walnussbäume nicht gefeit. Üblicherweise bezeichnet man die Erscheinung in diesem Fall als Walnuss-Backline-Krankheit. Neben gelben Linien und Flecken auf Früchten sowie Blättern verhindert die Krankheit die Bildung neuer Triebe und sorgt für das Vertrocknen von veredelten Ästen. Auch für das Kirschblattrollvirus gibt es keine ausreichenden Gegenmaßnahmen. Da sich das Virus im Inneren der Pflanze in markanter Geschwindigkeit ausbreitet, hilft auch das frühzeitige Entfernen betroffener Pflanzenteile nur wenig.

Echter Mehltau

Der Echte Mehltau gehört zu den Schlauchpilzen, deren Familie rund 19 Gattungen umfasst. Als wirtsspezifische Parasiten befallen sie nur gewisse Pflanzen. Aufgrund einer sehr geringen Inkubationszeit von einer Woche sowie der Übertragung der Pilzsporen durch den Wind erfolgt die Verbreitung rasch. Befallene Pflanzen weisen einen weißen, mehligen Belag auf Früchten, Stielen und Blättern auf. Die Krankheit befällt sämtliche grünen Pflanzenteile und führen zum Absterben der Blätter. Da der Echte Mehltau auf der Oberfläche der Pflanzenteile und nicht im Inneren lebt, hilft in der Regel schon das Besprühen mit Seifenlauge. Als präventive Maßnahme hat sich das Auftragen diverser Fungizide bewährt. Unbehandelt führt der Echte Mehltau binnen weniger Wochen oder Monate zum Absterben des Baums.

Marssonina-Krankheit

Die auch als Anthraknose bezeichneten Krankheit geht auf einen Befall durch einen Pilz namens Gnomonia leptostyla zurück. Erst bilden sich eckige, dunkle, kleine Flecken auf Früchten und Blättern. Grundsätzlich ist älteres Pflanzengewebe anfälliger als junges Laub. Die Krankheit äußert sich durch den vorzeitigen Abwurf von Blättern und infizierten Früchten. Wirksame, zur Bekämpfung notwendige Fungizide sind für den Privatnutzer nicht zugelassen. Eine vorbeugende Bekämpfung durch die Beseitigung von Infektionsquellen ist daher unumgänglich. Sporen des Pilzes überwintern beispielsweise gerne in Falllaub, welches daher gründlich im Herbst entfernt und vernichtet werden sollte.

Schalenbrüchigkeit

Genaue Ursache für die Schalenbrüchigkeit sind noch unklar, allerdings gehört sie zu den spezifischen Walnuss-Erkrankungen. Die Entstehung wird etwa durch ungünstige Haltungsbedingungen und Pflegefehler begünstigt. Hierzu gehören etwa eine mangelnde Nährstoffversorgung oder schlechte klimatische Bedingungen während der Entwicklung der Früchte, etwa zu niedrige Temperaturen oder zu viel Niederschlag. Zu den auftretenden Symptomen gehören eine dünne, unvollständig ausgebildete, löchrige oder gar fehlende Schale. Typischerweise treten die Symptome vorwiegend an der Spitze der Früchte auf. Neben der Optimierung der Pflanzenpflege gibt es für den Heimgarten keine effektive Möglichkeit, gegen die Schalenbrüchigkeit vorzugehen.

Weitere Krankheiten

Neben den bereits genannten gibt es eine Vielzahl weiterer Krankheiten, die den Walnussbaum befallen können. Hierzu zählen unter anderem der Stamm- und Rindenkrebs, die Holzfäule, welche durch Pilze wie den Schwefelporling oder Hallimasch ausgelöst werden, sowie Infektionen durch verschiedene Arten des Phytophthora.

Schädlinge im Überblick

Schädlinge im Überblick

Walnussfruchtfliege

Eingeschleppt wurde die Walnussfruchtfliege vor knapp 40 Jahren aus den USA nach Europa. Sie besitzt einen weißlichen, mit braunen Streifen übersetzten Körper von 8 bis 10 Millimetern. Den eigentlichen Schaden verursachen nicht die Fliegen selbst, sondern deren Larven, welche von Weibchen durch die Eiablage in die Schale der Walnuss-Frucht gelangen und sich dort von deren Fruchtfleisch ernährt. Ein Weibchen legt im Verlaufe ihres Lebens über 400 Eier. Das typische Schadbild erstreckt sich über feuchte und weiche Stellen im Fruchtfleisch sowie der Entstehung von schwarzen Verfärbungen. Aktiv ist die Walnussfliege im Zeitraum zwischen Juni bis Ende August. Bekämpfen lässt sie sich durch konsequentes Entfernen von infizierten Früchten und der Abdeckung des Bodens unter dem Walnussbaum mit schwarzer Folie, wodurch Larven sich nicht zur Verpuppung in den Boden graben können.

Blausiebraupe

Beim auch als Kastanienbohrer bekannten Blausieb handelt es sich um einen Nachtfalter, dessen Raupen verheerenden Schaden an Walnussbäumen anrichten können. Die Raupen selbst besitzen einen gelblichen, mit schwarzen Punkten versehenen Körper von 6 Zentimetern. Durch die Fraßschäden an Rinde und Holz sterben Triebe und ganze Äste ab. Eine effektive Bekämpfung gibt es auch bei der Blausiebraupe nicht. Ein einmal befallener Stamm besiegelt den Tod des Baumes. Sind die Raupen noch nicht in den Stamm eingewandert, reicht ein Entfernen befallener Äste und Triebe.

Apfelwickler

Vornehmlich ist der Apfelwickler und seine Larven in Quitten, Äpfeln und Birnen vorzufinden, er vermehrt sich aber hierzulande auch in Walnussbäumen. Auch hier handelt es sich um einen Nachtfalter, dessen Larven sich an den Früchten des Walnussbaumes laben. Ein Befall führt zu schwarzen Flecken an der Fruchthülle sowie Larven in der Nuss selbst. Zur Bekämpfung eignet sich das Anlegen eines Wellpappe-Gürtels am Stamm ab Juni. Zur Verpuppung und Überwinterung suchen die Tiere den Ring in dieser Zeit heim. Nach der Ernte lässt sich dieser mitsamt der eingesponnenen Larven entfernen, um einen Befall im kommenden Jahr zu verhindern. Erfolgversprechender ist die Kultivierung verschiedener Nützlinge im heimischen Garten, etwa von Schlupfwespen.

Blattläuse

Weltweit werden über 3.000 verschiedene Arten von Blattläusen gezählt, 850 davon in Europa ansässig. Sie ernähren sich vom Zellsaft der Pflanzen und befallen nahezu sämtliche Gewächse. Aufgrund ihrer geringen Körpergröße von nur wenigen Millimetern bleibt ein Befall häufig über einen langen Zeitraum unerkannt. Als typisches Schadbild rollen sich Blätter ein und sterben letztendlich ab. Einem Befall lässt sich durch regelmäßiges Einsprühen mit Rapsöl oder Kaliseife beikommen. Bei einem intensiven Befall lohnt sich die Entfernung betroffener Äste und Zweige. Natürliche Fressfeinde wie Marienkäfer und Florfliegen können den Befall auf ökologische Art und Weise eindämmen.

Weitere Schädlinge

Neben den bereits aufgelisteten Schädlingen können auch weitere Parasiten für Schaden am Walnussbaum führen. In Deutschland treten neben verschiedenen Fliegenlarven und Schmetterlingsraupen auch Gallmilben und Weidenbohrer auf.

Expertentipp – Was tun gegen schwarze Nüsse am Walnussbaum?

Häufig treten in Folge einer Infektion oder eines Befalls durch Schädlinge schwarze Früchte am Walnussbaum auf. Prinzipiell handelt es sich hierbei in den meisten Fällen um einen Befall durch die Larven des Apfelwicklers oder von Walnussfliegen. Ein Befall lässt sich in den meisten Fällen unkompliziert durch die Etablierung von natürlichen Fressfeinden, etwa von Schlupfwespen oder Ohrwürmern, beseitigen.

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