Die Petersilie, auch Peterle oder Peterli, ist eines der beliebtesten und bekanntesten Küchenkräutern. Der Klassiker der Küchenkräuter, der in keinem Kräutergarten fehlen sollte, verleiht Speisen wie zum Beispiel Salaten eine würzige und frische Note. Ursprünglich stammt das „Peterli“ aus dem Mittelmeerraum, wo es heute noch wild wächst.
Bei der Petersilie wird grob in zwei Sorten unterschieden – der glatten Sorte und der gekräuselten Form. Die Petersilie kann im Gartenbeet als auch in Töpfen gezogen werden und ist so immer zur Hand.
Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat
Egal, ob Beet, im Topf auf der Fensterbank in der Küche oder Kübel auf dem Balkon, bis die ausgesäten Samen anfangen zu keimen, kann es bis zu vier Wochen dauern. Hier ist Geduld angesagt. Die Anzucht gelingt jedoch nicht immer, was an einem verkehrten Standort, an zu nassen, zu trockenen oder zu kaltem Boden liegen kann.
Direkt ins Beet können Petersiliensamen ab Ende April bis Anfang August. Ab Ende April ist der Boden in der Regel schon etwas erwärmt, was die Keimung der Samen beschleunigt. Die Bodentemperatur sollte mindestens 8 Grad Celsius betragen, liegt sie darunter, wird es dem Samen des Peterli schnell zu kalt, die Keimung findet nur unregelmäßig oder gar nicht statt.
Die besten Chancen, alle ausgesäten Samen zum Keimen zu bringen, hat der Hobbygärtner ab August. Der Boden ist gut gewärmt und das Risiko, dass die zarten Pflanzen von Schädlingen oder der Petersilienkrankheit befallen werden, sinkt auf ein Minimum. In milden Wintern kann das beliebte Küchenkraut dabei sogar noch bis in den Mai hinein geerntet werden.
Der richtige Standort

Auch an den Standort hat die Petersilie einige Ansprüche. Der Standort sollte hell, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung sein. Ein halbschattiger Standort ist für die Petersilie optimal.
Der Boden sollte humusreich und leicht feucht sein. Optimal sind gut durchlässige Böden, überschüssiges Regen- oder Gießwasser muss gut ablaufen können. Ist der Boden zu schwer, kann etwas untergemischter Sand Wunder bewirken.
Saure Böden können durch eine Gabe von Kalk optimiert werden. Ist der Boden hingegen zu mager, wird reifer Kompost, Hornspäne oder abgelagerter Stallmist in den Boden eingearbeitet, um die Pflanzen mit genügend Nährstoffen zu versorgen.
Damit die Aussaat auf Anhieb gelingt, wird der Boden circa einen Monat vor der Aussaat gut gelockert und von Unkraut befreit. Danach wird etwas Kompost in die Erde eingearbeitet. Vorsicht vor zu frischem Dünger, er schadet der Petersilie in der Keimphase mehr, als er nützt.
Die Aussaat im Beet

Die Samen werden einige Stunden vor der Aussaat in lauwarmen Wasser eingeweicht. Das kann die Keimdauer verringern. Danach die Samen aus dem Wasser nehmen und leicht abtrocknen lassen. Manchmal kleben dabei die nassen Samen regelrecht an den Händen und sind sehr schwer wieder abzubekommen. Das ist aber kein Problem, denn sie können einfach mit etwas Sand gemischt werden. So lassen sie sich später auch wesentlich einfacher aussäen.
Nun werden Saatrillen gezogen. Da die Petersilie ein Dunkelkeimer ist und gut mit Erde bedeckt werden muss, sollten die Rillen mindestens 1 cm bis 1,5 cm tief sein. Der Abstand der einzelnen Saatreihen sollte 15 cm bis 20 cm betragen.
Die Samen werden dann dünn in die Rillen eingebracht. Aber Vorsicht, da nicht jeder Samen keimt, sollten nicht zu wenige Samen in einer Reihe ausgebracht werden, um eine gute Wuchsdichte zu erreichen. Eine gute Grundregel ist etwa 50 Samen pro Meter.
Sind die Samen ausgebracht, werden sie mit Erde bedeckt und gut angedrückt. Dann heißt es abwarten und die Erde gut feucht halten, denn ist die Erde zu trocken, kann sich die Keimung verzögern oder ganz ausbleiben.
Nachdem sich die ersten Blätter nach den Keimblättern der Pflanze zeigen, werden die Pflänzchen in 10 cm Abständen zueinander ausgedünnt. Der Abstand von den Petersiliepflänzchen zu anderen Kräutern sollte mindestens 20 cm betragen.
Die Aussaat im Topf
In Töpfen kann das beliebte Küchenkraut das ganze Jahr über gesät und geerntet werden. Sollen die Pflanzen allerdings erst im Topf vorgezogen und danach ins Freie gesetzt werden, sollte man mit der Aussaat schon im Februar beginnen.
Um Petersilie in Töpfen zu kultivieren, werden mehrere Töpfe oder Anzuchtschalen mit guter Anzuchterde gefüllt. Die Oberfläche sollte eben sein und ohne Klumpen, daher ist es ratsam, die Anzuchterde kurz durchzusieben.
Nun werden pro Topf etwa 10 Petersiliensamen 1 cm bis 1,5 cm in die Erde gebracht und gut abgedeckt. Auch hier müssen Erde und Samen gut angedrückt werden. Danach die Anzuchterde gut anfeuchten, am besten eignet sich eine Sprühflasche – und an einen warmen Ort stellen.
Je nachdem, wie warm der Ort ist, an dem die Töpfe aufgestellt werden, keimen die Samen wesentlich schneller als im Freien in einem Beet. Benötigen die Samen im Beet bis zu vier Wochen, keimen sie bei einer Temperatur von 20 Grad bis 25 Grad Celsius bereits nach 14 Tagen. Die Erde muss dabei durchgehend feucht gehalten werden.
Ist die Keimung erfolgt, kommen die Töpfe an einen etwas kühleren Platz und können dort in Ruhe weiterwachsen. Optimal sind helle Plätze bei circa 15 Grad Celsius.
Sobald die Pflänzchen ungefähr 5 cm hoch sind, können sie ins Beet, beziehungsweise in ihren endgültigen Topf oder Kübel ziehen. Die Sämlinge werden dafür auf eine Pflanze pro Topf vereinzelt.
Expertentipp
Petersilie benötigt sehr lange, bis sie endlich keimt. Dabei kann sie im Beet schnell von Unkraut überwuchert werden. Beim Unkraut jäten wiederum besteht die Gefahr, dass die Saatreihen nicht mehr erkannt und so schnell die Samen wieder aus der Erde heraus geharkt werden können.
Um das zu verhindern, ist eine sogenannte Markiersaat hilfreich. Bei einer Markiersaat werden Samen von schnell keimenden Pflanzen benutzt. Empfehlenswert sind hier Radieschen, da diese besonders schnell keimen.
Für die Markiersaat wird in Abständen von ungefähr 10 cm jeweils einige Radieschensamen zwischen die Petersilie gemischt.
Diese Art von Mischkultur zeigt durch die schneller keimenden Radieschen die Saatreihen an, erleichtert das Jäten von Unkraut und das Auflockern der Erde und verhindert so Schäden an den Petersiliensamen.
Häufig gestellte Fragen
Wie pflegt man Petersilie richtig?
Sind die Jungpflanzen zu starken Pflanzen herangewachsen, ist die Pflege der Petersilie relativ anspruchslos. Beim Gießen sollte man gerade bei Petersilie in Töpfen darauf achten, dass keine Staunässe entsteht.
Auch auf Schädlingsbefall oder auf entstehende Krankheiten wie der gefürchteten Petersilienkrankheit sollte man achten, um das Küchenkraut lange ernten zu können.
Welche Kräuter kann man zu Petersilie in einen Topf säen?
Petersilie versteht sich ausgezeichnet mit Dill und Schnittlauch. Die drei Kräuter können problemlos in einem Topf gehalten werden.
Wie wird Petersilie geerntet?
Petersilie wird geerntet, wenn ein Stiel über mindestens drei Blattpaare verfügt. Dann wird der ganze Stiel so weit wie möglich unten abgeschnitten.
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Anonymous
3. September 2022 um 8:07 Uhr
Sehr informativ und hilfreich