Connect with us

Gartenteich

Teichwasser schäumt – was tun?

Veröffentlicht

auf

Ein Teich wertet einen Garten erheblich auf. Zum einen bildet er eine erfrischende Oase für den Menschen, zum anderen bietet er einen natürlichen Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Bildet sich weißer Schaum auf dem Teichwasser, stimmt etwas nicht und es gibt verschiedene Ursachen. Welche das sind und was gegen Schaumkronen zu tun ist, erklären wir in diesem Artikel.

Wenn weißer Schaum auf dem Teichwasser liegt

Wenn weißer Schaum auf dem Teichwasser liegt


Alle natürlichen Gewässer bilden Schaum auf der Oberfläche. Dabei handelt es sich um wichtige ökologische Vorgänge.

Durch die Bewegung des Wassers entsteht Sauerstoff, gleichzeitig lösen sich Nährstoffe und Eiweiße aus den Pflanzen und Tieren aus. Bleibt der Schaum gering, handelt es sich um einen natürlichen Vorgang, der auf ein funktionierendes Ökosystem hinweist. Erst wenn zu viel oder auch gar keine Schaumbildung entsteht, ist Vorsicht geboten und die Ursache zu beseitigen.

Schaum ist eine Ansammlung von weißen und mit Sauerstoff gefüllten Blasen. Auf dem Teichwasser entsteht er in der Regel am frühen Morgen und verschwindet im Laufe des Tages wieder.

Folgende Ursachen sind möglich:

Im Teichwasser entsteht Bewegung

Im Teichwasser entsteht Bewegung
Wasser kommt aus unterschiedlichen Gründen in Bewegung. Dafür verantwortlich können der Wind, eine unterirdische Quelle und/oder lebende Bewohner sein. Je stärker die Bewegung ist, desto mehr Blasen bzw. Schaum bilden sich auf der Oberfläche.

Im Wasser befinden sich zu viele Nährstoffe

Im Wasser befinden sich zu viele Nährstoffe
Die Nährstoffkonzentration im Wasser ist eine der Hauptursachen für Schaum auf dem Teich. Ein lebendiger Teich enthält zahlreiche Nährstoffe. Nimmt der Gehalt vom Eiweiß zu, sind dafür vor allem tierische Bewohner wie Fische, Muscheln, Schnecken etc. verantwortlich. Zu den weiteren Verursachern von zu viel Nährstoffen zählen:

  • Übermäßiges Fischfutter. Fischen können nur einen Teil des Futters aufnehmen. Der Rest setzt sich auf dem Teichgrund ab, verrottet und setzt organische Substanzen frei.
  • Tierkot im Wasser und auf dem Boden.
  • Fischlaich und andere Formen der Vermehrung der Wasserbewohner.
  • Verstorbene Teichbewohner auf dem Grund.
  • Pflanzenanteile, die sich auf dem Grund ablegen und verrotten.
  • Pflanzen und Laub von umliegenden Gewächsen am Teich.
  • Übermäßige Bildung von Algen.
  • Düngemittel und erhöhte Werte von Phosphat und Nitrat.
  • Tenside von Seifen in Reinigungsmitteln.

Es lagern Saponine im Wasser

Als Saponine werden oberflächenaktive Stoffe bezeichnet, die in allen natürlichen Gewässern zu finden sind. Sie vermindern die Oberflächenspannung und sorgen hauptsächlich im Frühjahr für die Bildung von Schaum.

Ein Großteil der Saponine befindet sich an Wasserpflanzen und auch im Fischfutter. Sie gelten als harmlos und schaden weder dem Wasser noch seinen Bewohnern, sondern wirken unterstützend auf das Wachstum der Fische. Bildet sich zu viel Schaum, sollte es entfernt werden.

Der Filter funktioniert nicht richtig

Nur ein einwandfrei funktionierende Filteranlage hat einen Nutzen für das Teichgewässer. Außerdem spielt die richtige Anbringung eine große Rolle für einen fehlerfreien Nutzen:

  • Handelt es sich um eine neu installierte Anlage, braucht sie etwas Zeit bis sie richtig läuft.
  • Zu Beginn der Inbetriebnahme kann durch Luftzufuhr Schaum auf der Wasseroberfläche entstehen.
  • Ein Filter, der sehr nah an der Wasseroberfläche angebracht ist, zieht mehr Luft und es entstehen Blasen bzw. Schaum. Liegt der Filter frei, läuft das Wasser über der Wasseroberfläche zurück. Dadurch entsteht überdurchschnittlich viel Sauerstoff und unterstützt die Schaumbildung.
  • Die Anlage funktioniert nicht richtig. In diesem Fall handelt es sich oftmals um eine alte, verbrauchte oder ungepflegte Filteranlage. In der Regel ist die Anlage entweder „ausgeleiert“ oder Ablagerungen schränken die Funktion ein. Diese behindern die Funktion des Filters und es kann Schaum entstehen.

Kalksteine bilden Schaum

Kalksteine im Wasser geben dem Teich ein natürliches Aussehen. Viel wichtiger aber, bieten sie richtig drapiert den Wassertieren Unterschlupf und den Pflanzen Haftungsmöglichkeiten.

In manchen Fällen können sie auch zu einer Schaumbildung führen. Das passiert, wenn das Wasser durch die Steine mit Sauerstoff angereichert wird und sich Blasen bilden. Diese steigen zur Oberfläche auf und lösen gleichzeitig Eiweiß. Beides, Sauerstoffblasen und Bläschen bilden Schaum.

Den Schaumkronen entgegenwirken

Die Entfernung des Schaumes befreit zwar die Wasseroberfläche davon, aber löst nicht das Problem. Solange die Ursache nicht erkannt und beseitigt wird, findet eine erneute Blasenbildung statt. Das Teichmilieu ist nicht in Ordnung und die Gesundheit der Fische und der Pflanzen sind gefährdet.

Eine regelmäßige Feststellung der Wasserqualität gibt zuverlässigen Aufschluss über die Ursache der Schaumbildung. Leicht und sicher anzuwenden ist ein Multiparameter Test- Set aus dem Fachhandel. Er zeigt den pH- Wert und die Karbonathärte sowie die Anreicherung von Ammonium, Nitrat, Nitrit, Phosphat etc.

Stimmt die Qualität des Teichwassers und es bildet sich dennoch harmloser Schaum, sind andere Helfer möglich.

Die Proteinquellen beseitigen

Wurde anhand eines Qualitätstestes ein hoher Eiweißgehalt und somit eine vermehrte Schaumbildung im Wasser festgestellt, können verschiedene Maßnahmen entgegenwirken:

  • Futterreste reichern das Teichwasser mit Proteinen an. Am besten wird täglich nur die Menge Futter verabreicht, die von den Wasserbewohnern auch gefressen werden kann. Nicht zu vergessen sind die Nahrungsquellen, die sich neben dem Futter zusätzlich im Teich befinden. Dazu gehören: Pflanzen, Algen, Tierablagerungen- bzw. Ausscheidungen und lebende Tiere.
  • Besser ist es, wenn die Fütterung dreimal täglich in kleinen Mengen als einmal am Tag in größeren Mengen verabreicht wird.
  • Den Teich pflegen und verrottete Pflanzenreste wie Blätter und verwelkte Wasserpflanzen, Algen und verendete Tiere gleich oder regelmäßig entfernen.
  • Den Teich regelmäßig reinigen und auf ausreichend Sauerstoffzufuhr achten.
  • Den Filter regelmäßig nach seiner Funktion überprüfen und evtl. reinigen.
  • Die Ausscheidungen der Wasserbewohner sind reich an Eiweiß. Dieser Mulmschicht legt sich am Teichboden ab und muss regelmäßig entfernt werden.
  • Zu viele Wasserbewohner anderwertig unterbringen.

Die alte Filteranlage durch eine neue ersetzen

Oftmals ist die Filteranlage an der Schaumkronen schuld. Funktioniert sie nicht richtig, filtert sie die übermäßigen Eiweiße und Nährstoffe nicht richtig aus dem Wasser.

Die Voraussetzungen für den richtigen Nutzen:

  • Die richtige Filteranlage unter dem Wasser anbringen.
  • Eine gute Pflege und eine regelmäßige Wartung hält die Anlage am Laufen und sorgt für eine lange Lebensdauer.
  • Das richtige Anbringung im Gewässer lässt den Filter nicht leerlaufen, zieht keine Luft und bringt den vollen Nutzen.
  • Ein zusätzlicher Teichwasser-Aufbereiter oder den Einsatz von Teichstarter- Bakterien unterstützen die Funktion des Filters und halten diesen lange am Laufen.

Schaumfänger und Schaumbarrieren anbringen

Schaumfänger und Schaumbarrieren sind mit wenigen Handgriffen an der Wasseroberfläche am Teich anzubringen. Die Apparaturen werden an relevanten Stellen (Ein- und Ausläufen) befestigt.

Neben den schon fertigen Barrieren aus Kunststoff aus dem Fachhandel können auch Holzleisten oder Ähnliches Verwendung finden. Als Barriere eignet sich beispielsweise ein Stück Holz. Der Schaum sammelt sich dort und lässt sich mühelos abnehmen.

Eiweißabschäumer am Teich anbringen

Es handelt sich um spezielle Einsätze für den Filter. Läuft das Teichwasser über verschiedene ringförmige Bereiche, wird über eine Venturidüse oder einem Ausströmer belüftet. In Folge entsteht eine ausgeprägte Oberflächenspannung und ein dichter Schaum, der vom Abschäumer abtransportiert wird.

Die Wirkungen:

  • Mit dem Schaum werden übermäßige Stoffe wie Eiweiß, Phosphat, Ammoniak, Huminsäure und Farbstoffe aus dem Wasser geleitet.
  • Der Sauerstoffgehalt im Wasser steigt
  • Das Wachstum der Algen sinkt.
  • Die Entstehung von Schaum sinkt.

Das Wasser wechseln

Falls der Schaum nicht mehr vom Teichwasser zu entfernen ist, können dafür chemische Mittel Tenside verantwortlich sein. Diese bilden eine gesundheitliche Gefahr für Fische und Pflanzen und das Wasser muss ausgetauscht werden:

  • Zuerst den Schaum grob abschöpfen.
  • Einen Großteil, nicht das gesamte Wasser durch frisches Wasser ersetzen.
  • Zum Schluss die Wasserpumpe längere Zeit laufen lassen und alle Tenside entfernen.
  • Alle Zuläufe aus dem Umland verhindern.
  • Die Uferanlage höher legen. Pflanzen vom Teichrand entfernt setzen.
  • Den nähren Uferbereich weniger düngen. Viele Pflanzen sind Selbstversorger und brauchen gar keinen Dünger.

Expertentipp

Handelt es sich beim Teichschaum um ein natürliches und ausgeglichenes Phänomen ist er für Pflanzen und Tiere ungefährlich! Bei guter Pflege des Teiches, einer idealen Wasserqualität, eine Auswahl des richtigen Besatzes und guter Fütterung reguliert sich die Zusammensetzung des Wassers von selbst. Die Folge ist eine normale Anreicherung der Menge von Nährstoffen, Algen, Eiweißen und eine geringe Schaumbildung.

Häufig gestellte Fragen

Warum färbt sich das Teichwasser grün?

Die grüne Farbe des Wassers liegt an verschiedenen Algenarten. Das Wachstum wird durch zu viel Nährstoffe und Licht gefördert. Zu viel davon schadet der Gesundheit der Teichbewohner.

Welche weiteren Gründe gibt es noch für die Schaumkronen?

Auch die Fischauswahl kann für übermäßigen Schaum verantwortlich sein. So bilden beispielsweise bestimmte Welsarten Schaumnester zur Fortpflanzung. Darin legen sie ihren befruchteten Laich zum Schutz ab.

Welche Teichgröße ist für die Schaumbildung anfällig?

Größere Teiche haben häufiger Probleme mit der Schaumbildung haben kleiner Exemplare Teiche, da der benötigte Wasseraustausch deutlich länger dauert. Je besser die Pumpenanlage funktioniert, desto geringer sind die Probleme mit der Schaumbildung.

5/5 - (3 Bewertungen)

Hat Ihnen dieser Ratgeber weitergeholfen?


Bildquellen:

© www.istockphoto.com/eyecrave
© www.istockphoto.com/TimAbramowitz
© www.istockphoto.com/M_MUC1968

Lars Reibemann ist Redakteuer auf Weiterbildungsfibel.de. Er ist Experte im Bereich der Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen und veröffentlicht regelmäßig Inhalte zu verschiedenen bildungsrelevanten Themen.

Klicken Sie, um zu kommentieren

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Gerade populär