Guter Kompost dient als natürlicher, vollorganischer Dünger und bietet sämtlichen Gewächsen im Garten eine optimale Nährstoffgrundlage für ein gesundes Wachstum. Doch hat es mit dem Kompostieren mehr auf sich als wahlloses Aufeinanderstapeln von Küchenabfällen und Pflanzenresten. Neben der Wahl des richtigen Standorts oder der Materialien gibt es zahlreiche weitere Faktoren, die das Endergebnis maßgeblich beeinflussen.
Ein guter Standort
Da klimatische Bedingungen und die Witterung eine Rolle beim Kompostieren spielen, bietet ein guter Standort milde und möglichst gleichbleibende Temperaturen. Optimal ist ein halbschattiges, luftumspültes Plätzchen. Ein offener, gesunder Gartenboden unter dem Kompost ermöglicht die Einwanderung von Mikroorganismen, die letztlich für die Umwandlung in wertvolle Humuserde sorgen. Ein leichter Schutz vor Niederschlag bewahrt das Material vor starker Nässe und beugt Fäulnis und Schimmel vor. Da sich eine gewisse Geruchsbelastung nicht komplett vermeiden lässt, ist auf ausreichend Abstand zu Nachbarn, Türen und Fenstern zu achten. Hervorragend eignet sich etwa ein geschützter Standort neben einer Hecke oder einem belaubten, hochgewachsenen Baum.
Kompostbehälter und ihre Eigenschaften
Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Kompostierung ist eine ausreichende Belüftung, sodass Verrottungsprozesse stattfinden und frischer Sauerstoff eindringen können. Im Handel erhältlich sind Modelle in verschiedenen Ausführungen, gefertigt aus verzinktem Metall oder Holz. Ein Drei-Kammer-System erleichtert das Umschichten und Kompostieren: Während die erste Kammer Platz für frische Abfälle bietet, vollzieht sich in der zweiten Kammer die Verrottung, wobei die vollständige Zersetzung in der dritten Kammer stattfindet. Ein Kompostsystem mit Holzlatten verrottet über die Jahre selbst. Metallsysteme punkten dank ihrer Langlebigkeit.
Alternativ bietet sich das Anlegen einer sogenannten Kompostmiete an, einem freiliegenden Haufen, der wohl die kostengünstigste Variante darstellt. Für eine besonders schnelle Kompostierung sorgt ein Thermo-Komposter, der für gleichbleibende hohe Temperaturen sorgt, was ablaufende Verrottungsprozesse beschleunigt.
Geeignete Gartenabfälle und Materialien

Nicht alle Abfälle sind fürs Kompostieren geeignet, etwa wenn sie nur schwer verrotten oder Schadstoffe enthalten. Prinzipiell eignen sich sämtliche Gartenabfälle, etwa Rasenschnitt, verwelkte Pflanzenteile oder abgeschnittene Äste. Problematisch ist die Kompostierung von behandelten Früchten, da Pestizide und Pflanzenschutzmittel Mikroorganismen stark zusetzen. Auch von Krankheiten wie Feuerbrand oder Kohlhernie befallene Pflanzenreste entsorgt man besser im Biomüll.
Kompostieren lassen sich unter anderem:
- Rasen- und Grünschnitt
- Laub
- Holzspäne oder Sägemehl
- Wurzeln und Erde
- Kaffeereste
- Unbehandelte Gemüse- und Obstschalen
- Gekochte Eierschalen
- Küchenpapier
- Schnittblumen
- Stroh
Nicht auf den Kompost gehören etwa:
- Wurzelunkräuter
- Fleischreste oder Milchprodukte
- Backwaren
- Pferdemist
- Kranke Pflanzenteile
- Textilien
- Kunststoffe
- Zeitungen
- Tannennadeln in großer Menge
Komposthaufen richtig anlegen

Ein Komposthaufen wird schichtweise angelegt. Die unterste knapp 30 Zentimeter dicke Schicht sorgt für eine gute Belüftung und eignet sich für grobe Materialien wie Schnittgrün, Baumschnitt oder Holzhäcksel. Die nächste etwa 5 Zentimeter starke Schicht besteht aus gesunder Gartenerde, welche dem Kompost Mikroorganismen zuführt. Auf dieser Grundlage lassen sich nun weitere Abfallschichten anhäufen. Durch das regelmäßige Aufbringen einer Erdschicht beschleunigt sich der Kompostierprozess. Für eine ausreichende Belüftung sorgen gelegentliche Zwischenschichten aus kleingeschnittenem Astwerk. Sobald eine Höhe von etwa 120 Zentimetern erreicht ist, gilt es den Haufen mit Rasenschnitt abzudecken. Dies beugt einem Insektenbefall und damit einhergehend dem Eindringen von Fäulnisbakterien vor.
Ist der Kompost nach einigen Wochen auf etwa ein Drittel der Ursprungshöhe geschrumpft, gilt es den Kompost von innen nach außen umzusetzen. Dies bringt Sauerstoff an die untersten Schichten, wovon Mikroorganismen und Kleinstlebewesen im Kompost profitieren. Darüber hinaus lassen sich hierdurch im Vorfeld Probleme erkennen. Ist der Kompost beispielsweise zu feucht, lässt sich dem mit der Einarbeitung von grobem Trockenmaterial entgegenwirken.
Wichtige Faktoren beim Kompostieren
Sowohl der pH-Wert und die Temperatur als auch der Sauerstoff- und Feuchtigkeitsgehalt spielen eine Schlüsselrolle beim Kompostieren. Der pH-Wert lässt sich durch die Gabe von organischem und mineralischen Material beeinflussen. Er sollte im Bereich zwischen 7 und 9 liegen. Die optimale Feuchtigkeit gleicht der eines ausgepressten Schwamms. Zu viel Feuchtigkeit fördert die Entstehung von Schimmel, bei starker Trockenheit bremst dies Kompostierprozesse aus. Für eine ausreichende Belüftung sorgt regelmäßiges Umschichten. Nicht zuletzt gilt es, auf die Temperaturen des Komposts zu achten. zu Beginn sind Temperaturen von 60°C noch im Rahmen. Eine höhere Temperatur sorgt für den Hitzetod der relevanten Mikroorganismen. Eine gute Durchlüftung beugt dem vor.
Fertigen Kompost erkennen
Im Schnitt ist der Kompost nach 9 Monaten bereit zur Ausbringung. Schnell- oder Thermo-Komposter liefern bereits nach 3 Monaten wertvollen Humus. Erkennbar ist reifer Kompost, wenn sich die Abfälle und Reste in eine lockere, braune Erde umgewandelt haben.
Expertentipp
Der Kresse-Test zeigt, ob die Kompostierungsprozesse im Kompost abgeschlossen sind. Schnell keimende Kresse-Samen werden mit einer Handvoll Humus in ein gut bewässertes, kleines Anzuchthaus gesetzt. Keimen die Samen nicht, benötigt der Kompost mehr Zeit. Zeigen sich die grünen Kresse-Pflänzchen, ist der Kompost reif und eignet sich nach dem Aussieben als organischer Dünger für den Garten.
Häufig gestellte Fragen
Was tun, wenn der Kompost faulig riecht oder schimmelt?
Bildet sich ein fauliger Geruch oder entsteht Schimmel, steht der Kompost vermutlich zu feucht. Abhilfe schafft die Einarbeitung einer größeren Menge trockenen Rindenmulchs und das Umschichten des Komposts.
Woran liegt es, wenn der Kompost nicht verrottet?
Diverse Faktoren nehmen Einfluss auf die Aktivität der Mikroorganismen. Eine einfache Methode zur Beschleunigung der Kompostierungsprozesse ist die Etablierung einer großen Wurmpopulation.
Wie legt man ein Gemüsebeet mit Kompost an?
Kompost sorgt für ein vitales und starkes Wachstum im Gemüsebeet. Pro Quadratmeter Beet empfehlen sich rund 15 Liter Kompost. Vor der Aussaat oder Pflanzung gilt es, den Boden zwei Wochen ruhen zu lassen.
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