Der Bambus stammt überwiegend aus China, aber auch aus Japan,
Nordamerika, Südamerika, Afrika und Australien. Einzig in Europa und in
der Antarktis ist er ursprünglich nicht beheimatet. Seine
Schnellwüchsigkeit verbunden mit der aus einer enormen Artenvielfalt
resultierenden Vielseitigkeit machten den Bambus aber auch in Europa
schnell "heimisch".
Die Bambusgewächse gehören botanisch zu den Süßgräsern.
Grundsätzlich werden zwei Arten der Bambusgewächse unterschieden.
Tribus Olyreae mit etwa 130 Unterarten, die bis einen Meter hoch werden
und nicht verholzen und Tribus Bambus, mit 1447 Unterarten, die bis zu
38 Meter hoch werden können (Dendrocalamus brandisii) und verholzen.
Als Besonderheit gilt die Blüte beim Bambus. Sie erfolgt
azyklisch alle 12 bis 120 Jahre und erfasst alle Bambuspflanzen einer
Region. Da die meisten Bambusarten monokarp sind, sterben sie nach
erfolgter Blüte mit Fruchtbildung ab. Verhindern kann man das Absterben
zum Teil, indem man die Pflanzen vor der Blüte bis zum Boden
abschneidet. Mit etwas Glück treibt der Bambus dann im Folgejahr neu
aus.
Der Standort für den Bambus im eigenen Garten sollte einen
humosen und gut wasserdurchlässigen Boden bieten. Staunässe, wie sie
z.B. durch einen lehmigen Boden hervorgerufen wird, verträgt Bambus
sehr schlecht. Hier sollte eine geeignete Drainage eingebaut werden.
Bei der Pflanzung sollte die Schnellwüchsigkeit der Pflanze bedacht
werden. Das Pflanzsubstrat sollte entsprechend mit Kompost, Torf, Mist
und einen anderen Volldünger aufgebessert werden.
Der Bambus erhält so von Anfang an genügend Nährstoffe und
kann gut anwurzeln. Neben einer guten Versorgung mit Nährstoffen ist
immer auf eine gute Wasserversorgung zu achten, da mit dem Wasser die
Nährstoffe transportiert werden. Insbesondere bei sehr großen
Exemplaren ist ausreichend Wasser ein sehr wichtiger Faktor.
Nach der Grundversorgung bei der Pflanzung ist eine
regelmäßige Düngung für den Bambus notwendig. Mindestens zwei mal im
Jahr sollte Bambus gedüngt werden. Im Frühjahr bekommt der Bambus 1/3
der Gesamtmenge, der Rest wird dann im Spätsommer bzw. Herbst. Die
Menge ist dabei abhängig von der Größe der Pflanze. Als Dünger eignen
sich alle stickstoffhaltigen Dünger wie Hornspäne, Rinderdung,
Rasendünger, Blaukorn oder spezieller Bambusdünger.
Hornspäne eignen sich besonders, da sie in der Anwendung
einfach sind und dazu noch relativ günstig sind. Eine Überdüngung
findet bei diesem organischen Dünger nicht statt, da die Nährstoffe
erst durch spezielle Mikroorganismen umgewandelt werden müssen.
Blaukorn ist als mineralischer Dünger ebenso geeignet, aber in der
Anwendung komplexer.
Die Nährstoffe stehen hier sofort zur Verfügung und wirken
daher sehr schnell. Allerdings hat Blaukorn nicht den positiven
Nebeneffekt der Bodenverbesserung. Zudem ist eine Versalzung und
Überdüngung des Bodens ebenso möglich, wie eine Verbrennung der Wurzeln
im oberflächennahen Wurzelbereich. Bei der Verwendung eines Volldüngers
ist auf einen hohen Stickstoffgehalt zu achten (N-Anteil).